Sophia Knabe – Biographie

Sophia Knabe wird am 20. Oktober 1824 als zweites Kind von Gottlieb Wilhelm Ellinghusen und Mette Catharine Ellinghusen in Hurrel geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Anna Margareta Knabe und die ältere Schwester von Gesine Holthusen, Hinrich Wilhelm Ellinghusen und Catharine Haverkamp.

Sechs Tage nach Sophias Geburt markiert in den USA der Beginn der zehnten Präsidentschaftswahl eine politische Zäsur. Hatte es vier Jahre zuvor mit dem amtierenden Präsidenten James Monroe nur einen einzigen Kandidaten gegeben, so gibt es dieses Mal gleich vier Bewerber. Alle vier gehören der regierenden Demokratisch-Republikanischen Partei an – die konkurrierende Föderalistische Partei, die schon 1816 keinen eigenen Kandidaten mehr ins Rennen schickte, hat sich in der Zwischenzeit aufgelöst.

Als klarer Favorit gilt General Andrew Jackson, der nach dem Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 und dem Ersten Seminolen-Krieg in der Bevölkerung hohe Popularität genießt. Tatsächlich vereint Jackson 41 Prozent der Wählerstimmen auf sich, mit 99 Wahlmännern besitzt er auch im Electoral College die größte Gefolgschaft. Außenminister John Quincy Adams kommt auf 84 Wahlmänner, die beiden anderen Kandidaten William Crawford und Henry Clay sind mit 41 und 37 Wahlmännern deutlich abgeschlagen. Für eine absolute Mehrheit sind jedoch mindestens 131 Wahlmänner erforderlich.

Bei der Stichwahl der drei Erstplatzierten am 9. Februar 1825 im Repräsentantenhaus ändern sich die Mehrheitsverhältnisse. Der ausgeschiedene Clay schlägt sich dort auf die Seite Adams, zudem verfügt bei dieser Wahl jeder Bundesstaat über lediglich eine Stimme. Am Ende hat Adams 13 von 24 Staaten hinter sich und gewinnt die Wahl. Verlierer Jackson ist darüber so erbost, dass er mit seinen Gefolgsleuten die Demokratisch-Republikanische Partei verlässt und vor der nächsten Wahl die noch heute existierende Demokratische Partei gründet. Mit ihrer Unterstützung gewinnt er im Dezember 1828 deutlich gegen Amtsinhaber Adams. Der Sieg wird überschattet von zwei familiären Schicksalsschlägen: Im Juni 1828 stirbt Jacksons Adoptivsohn Lyncoya an Tuberkulose, nur wenige Tage nach der Wahl erliegt Ehefrau Rachel bei der Vorbereitung ihres Umzugs von Tennessee nach Washington einem Herzinfarkt.

Von vergleichbaren Tragödien bleibt Sophias Familie in Hurrel in jenen Jahren weitgehend verschont. Ihre Eltern bewirtschaften einen 1744 erstmals erwähnten, heute nicht mehr existierenden Hof an der Hurreler Straße (Eigentümerin des in unmittelbarer Nähe errichteten Neubaus: Inge Molde). Sophia besucht derweil ab 1831 mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Anna Margareta die Volksschule im benachbarten Lintel, die jüngeren Geschwister kommen 1827, 1833 und 1837 zur Welt.

Schon bald nach der Geburt der jüngsten Schwester Catharine schlägt das Schicksal dann umso härter zu. Im Dezember 1838 stirbt Mutter Mette Catharine – möglicherweise ebenso wie Lyncoya Jackson an Tuberkulose, denn die noch weitgehend unerforschte Volksseuche fordert auch in Hurrel regelmäßig Opfer. Der nächste Todesfall in der Familie ereignet sich im November 1844, als Sophias mittlerweile in Neerstedt verheiratete Schwester Anna Margareta die Geburt ihres ersten Kindes Anna Sophia nicht überlebt. Ob Sophia selbst zu diesem Zeitpunkt noch auf dem elterlichen Hof lebt oder woanders in Stellung gegangen ist, liegt heute im Dunkeln. Ersteres ist jedoch wahrscheinlicher, denn sowohl Vater Gottlieb Wilhelm als auch dessen zweite Ehefrau Margaretha Lankenau scheinen gesundheitlich angeschlagen zu sein.

Im Januar 1846 heiratet Sophia Eberhard Knabe, den Witwer ihrer verstorbenen Schwester. Beide leben danach mit Anna Sophia in Hurrel, wo im August 1846 Tochter Gesine Marie geboren wird sowie – acht Monate nach Gesine Maries Tod im März 1849 – die zweite Tochter Louise Catharine. Zwischen der Geburt der beiden Töchter, am 11. Mai 1847, stirbt Sophias Stiefmutter Margaretha. Am 31. Januar 1852 ist auch der Lebensweg von Gottlieb Wilhelm Ellinghusen zu Ende. Für Sophias einzigen, im November 1854 verstorbenen Bruder Hinrich Wilhelm Ellinghusen nennt das Kirchenbuch der Gemeinde Hude dann zweifelsfrei die Todesursache: Tuberkulose.

Sehr wahrscheinlich ist Sophia im November 1854 bereits selbst schwerkrank, sie stirbt am 27. Februar 1855 ebenfalls an Tuberkulose. Beerdigt ist sie sieben Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.