Paul Friedrich August Haverkamp – Biographie

Paul Friedrich August Haverkamp wird am 5. Januar 1843 als zehntes Kind von Gerd Hinrich Haverkamp und Gesche Haverkamp auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Eike und Nathalie Haverkamp) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Tönjes Hinrich Haverkamp, Johann Haverkamp, Beta Haverkamp, Metta Haverkamp, Beta Mönnich, Heinrich Haverkamp, Tönjes Hinrich Haverkamp, Röbe Haverkamp und Gerhard Haverkamp und der ältere Bruder von Bernhard Haverkamp, Gesine Meyer, Gerhard Haverkamp und Nicolaus Friedrich Peter Haverkamp.

Drei Tage vor Paul Friedrich Augusts Geburt findet im Königlichen Hoftheater in Dresden die Uraufführung von Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ statt. Darin greift Wagner die Sage über einen Schiffskapitän auf, den ein Fluch dazu verdammt, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts über die Weltmeere zu segeln – es sei denn, er findet auf einem der in regelmäßigen Abständen erlaubten Landgänge eine Frau, die ihn aufrichtig liebt. Nach „Rienzi“ ist „Der fliegende Holländer“ bereits die zweite von Wagner komponierte Oper, die in Dresden zur Uraufführung gelangt. Anders als das vom Leben des römischen Staatsmannes Cola di Rienzo erzählende Vorgänger-Werk hinterlässt sie beim Publikum jedoch allenfalls mäßigen Eindruck und wird nach lediglich vier Vorstellungen wieder vom Spielplan genommen. Trotzdem ernennt das Hoftheater Wagner Anfang Februar 1843 zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister und bereitet so den ärgsten Geldsorgen des aufstrebenden Nachwuchs-Komponisten ein vorläufiges Ende.

Nur einen Tag nach „Der fliegende Holländer“ feiert im Théâtre-Italien in Paris die komische Oper „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti Premiere. Obwohl die Gattung der „Opera buffa“ ihren Zenit 1843 eigentlich längst überschritten hat, gerät das Stück über einen alternden Geizhals, der sich auf Brautschau begibt, um seinen Neffen als Erben auszubooten, zu einem durchschlagenden Erfolg. Von Juni 1843 an wird es in derselben Besetzung – inklusive der damaligen Genre-Größen Luigi Lablache, Giulia Grisi und Antonio Tamburini – in London aufgeführt, später dann am Kärntnertor-Theater in Wien und in vielen anderen europäischen Metropolen.

Als „Don Pasquale“ am 7. Januar 1845 in New Orleans zum ersten Mal auf einer amerikanischen Bühne zu sehen ist, lebt Paul Friedrich August in Hurrel bereits nicht mehr. Woran er am 6. März 1844 gestorben ist, darüber gibt das Kirchenbuch der Gemeinde Hude keine Auskunft. Da zuvor bereits vier Geschwisterkinder nicht oder nur knapp über das Säuglingsalter hinausgekommen sind, liegt die Vermutung nahe, dass alle fünf der in jenen Jahrzehnten grassierenden Volksseuche Tuberkulose erlegen sind. Beerdigt ist Paul Friedrich August am 12. März 1844 auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.