Mathilde Helene Mönnich – Biographie

Mathilde Helene Mönnich wird am 8. Februar 1887 als zweites Kind von Johann Dierk Mönnich und Meta Gesina Mönnich auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Werner Schnell) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Meta Katherine Mönnich und die ältere Schwester von Johann Diedrich Mönnich und Helene Elise Mönnich.

Wat is’n Dampfmaschin‘?“ Diesen Satz aus dem 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmten Roman „Die Feuerzangenbowle“ hat wohl jeder schon einmal gehört. Sein geistiger Schöpfer Heinrich Spoerl ist ebenfalls am 8. Februar 1887 geboren und somit ein astrologischer Zwilling von Mathilde Helene. Zwei weitere Ereignisse jenes Tages, deren Auswirkungen noch heute zu bewundern beziehungsweise zu spüren sind: In der bergischen Großstadt Elberfeld wählen die Stadtverordneten eine „Kommission zur Prüfung des Projektes einer Hochbahn“ – der erste Schritt zum Bau der 1901 eröffneten Wuppertaler Schwebebahn ist getan. In Washington wiederum erlässt der US-Kongress den „General Allotment Act“, der das den indianischen Ureinwohnern zugewiesene Reservats-Land parzelliert und den jeweiligen Bewohnern zuteilt.

Klingt zunächst einmal gut, ist im Gegensatz zu manch anderen die Indianer betreffenden, im 19. Jahrhundert erlassenen Gesetzesinitiativen der US-Regierung sogar gut gemeint. Denn der dafür verantwortliche Senator Henry L. Dawes glaubt fest an die zivilisierende Wirkung von Eigentum an Grund und Boden und will so die Integration der einzelnen Stämme in die amerikanische Gesellschaft vorantreiben. Das Projekt scheitert jedoch grandios – unter anderem, weil viele Indianer ihr Land aus Unkenntnis oder wirtschaftlicher Not heraus zu Schleuderpreisen an weiße Siedler verkaufen. Letztlich trägt das auch „Dawes Act“ genannte Gesetz in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich zur massiven Verelendung der Ureinwohner bei. Bis in die jüngste Gegenwart hinein ist es immer wieder Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen.

Von den genannten Ereignissen, die ohne jede konkrete Auswirkung auf das Leben der Menschen in Hurrel bleiben, bekommt Mathilde Helenes Familie im Frühjahr und Sommer 1887 selbstverständlich nichts mit. Sie selbst erlebt – anders als Bruder Johann Diedrich, der als einziges Geschwisterkind das Erwachsenenalter erreicht – weder den Start der Wuppertaler Schwebebahn noch die Veröffentlichung der „Feuerzangenbowle“ (1933) oder die im Indian Reorganization Act verankerte Kehrtwende in der Indianer-Politik (1934) und stirbt bereits am 28. Juli 1887. Über die genaue Todesursache gibt das Kirchenbuch der Gemeinde Hude keine Auskunft. Beerdigt ist Mathilde Helene fünf Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.