Johann Hinrich Knabe – Biographie

Johann Hinrich Knabe wird am 17. Juli 1858 als zweites Kind von Eberhard Knabe und Beta Gesina Knabe in Hurrel geboren. Er ist der jüngere Bruder von Metta Maria Knabe und der ältere Bruder von Hermann Diedrich Knabe. Daneben hat er mit Catharina Maria Becker, Anna Sophia Knabe, Gesine Marie Knabe und Louise Catharine Knabe insgesamt vier Halbgeschwister aus früheren Beziehungen seines Vaters mit Catharina Margareta Becker, Anna Margareta Ellinghusen und Sophia Ellinghusen.

Einen Tag vor Johann Hinrichs Geburt hat in Lourdes die 14-jährige Französin Bernadette Soubirous ihre insgesamt achtzehnte und letzte Marien-Erscheinung. Begonnen hat alles am 11. Februar 1858, als Bernadette mit ihrer Schwester Antoinette und einer Freundin Holz sammelt. Oberhalb einer Massabielle genannten Grotte nimmt zufolge eine betende weibliche Gestalt wahr, die plötzlich verschwindet. Dies wiederholt sich am 14. Februar, und bei der dritten Begegnung am 18. Februar bittet die Unbekannte Bernadette, 14 Tage nacheinander zur Grotte zu kommen, von einer sich ihr nach kurzem Graben auftuenden Quelle zu trinken und die Priester des Ortes aufzufordern, dort eine Kapelle zu errichten.

Als Bernadette dem örtlichen Pfarrer Dominique Peyramale von ihrem Erlebnis berichtet, ist dieser zunächst skeptisch. Er weist das Mädchen an, die Erscheinung nach ihrem Namen zu fragen. „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“ lautet am 25. März 1858 die Antwort. Für den Pfarrer ein klares Zeichen, dass es sich tatsächlich um die Muttergottes handelt: Da Bernadette aus einer verarmten und bildungsfernen Familie stammt, kann sie seiner Meinung zufolge unmöglich etwas über das von Papst Pius IX. erst vier Jahre zuvor verkündete Dogma der unbefleckten Empfängnis wissen. Bereits zu diesem Zeitpunkt wird Bernadette bei ihren Gängen zur Massabielle-Grotte von mehreren tausend Menschen begleitet – Startschuss für einen bis heute anhaltenden Wallfahrts-Tourismus. Nach dem 25. März folgen allerdings nur noch zwei Erscheinungen, am 7. April und am 16. Juli. Bald darauf verbreiten sich überall in Frankreich erste Nachrichten von wundersamen Heilungen, ausgelöst durch das Quellwasser der Grotte.

Dass diese Nachrichten bis nach Hurrel vordringen, wo Johann Hinrich auf dem heute nicht mehr bestehenden Hof seines Großvaters Gottlieb Wilhelm Ellinghusen (Eigentümerin des unweit errichteten Neubaus an der Hurreler Straße: Inge Molde) zur Welt kommt, ist eher unwahrscheinlich. Dabei hätte es vermutlich eines kleinen Wunders bedurft, um ihn angesichts diverser Tuberkulose-Fälle in seiner unmittelbaren Umgebung gesund aufwachsen zu lassen. Das Wunder geschieht nicht: Johann Hinrich stirbt laut Kirchenbuch-Eintrag am 18. September 1858 an einer „Brustkrankheit“ und wird sieben Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.