Frieda Pape – Biographie

Frieda Pape wird am 29. August 1918 als achtes Kind von Hinrich Pape und Gesine Pape auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute Marlies und Markus Pape) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Klara Wachtendorf, Georg Pape, Johann Pape, Adolf Pape, Rudolf Pape, Arthur Pape und Ida Busemann und die ältere Schwester von Rosa Westerholt, Heino Pape und Walter Pape. Daneben hat sie mit Katharine Wieting, Anna Marie Eilers, Heinrich Pape, Karl Friedrich Pape, Friedrich Wilhelm Pape und den als Kindern am früheren Wohnort Dingstede verstorbenen Johanne Pape und Johann Pape noch sieben Halbgeschwister aus einer früheren Ehe ihres Vaters und mit Wilhelm Engels einen älteren Halbbruder mütterlicherseits.

Im August 1918 zeichnet sich mehr und mehr ab, dass der seit über vier Jahren tobende Erste Weltkrieg für Deutschland mit einer Niederlage enden wird. Am 8. August startet mit der Schlacht bei Amiens die Hundert-Tage-Offensive der Alliierten – rückblickend der „schwarze Tag des deutschen Heeres“. Nur eine Woche später erklären die deutschen Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff im Beisein von Kaiser Wilhelm II. die Fortführung des Krieges für „aussichtslos“. Zu groß sei nach dem Kriegseintritt der USA die feindliche Übermacht, zu erschöpft inzwischen die eigene Truppe und zu schlecht die Versorgungslage.

Trotzdem geht der Krieg an der Westfront zunächst mit unverminderter Härte weiter. Der deutsche Heeresbericht vom 29. August 1918 beschreibt exemplarisch den erbitterten Kampf um das zunächst verlorengegangene nordfranzösische Dorf Boiry-Notre-Dame: „Dreimal wurden die Trümmer des Ortes im Gegenstoß dem Feinde wieder entrissen. Bei erneutem feindlichem Angriff am Abend blieb der Ort in Feindeshand.“

Ein ähnliches Bild beiderseits der Straße von Arras nach Cambrai: „Siebenmal stürmte der Feind vergeblich an. Panzerwagen fuhren auf und neben der Straße immer wieder von neuem heran, in tiefer Gliederung folgte die Infanterie. Sie blieb im Feuer unserer Maschinengewehre und in vorderster Linie auffahrender Geschütze liegen. Wo der Feind in unsere Stellung eindrang, warf ihn unser Gegenstoß wieder völlig zurück.“ Bei den zwei Tage zuvor geführten Kämpfen um Thilloy wiederum habe sich das Infanterie-Regiment Nr. 206 besonders hervorgetan: „Seine 9. Kompanie hielt den Westrand des Ortes, obwohl sie durch feindlichen Einbruch nördlich von ihr im Rücken bedroht war, bis zur letzten Patrone und dann mit dem Bajonett. Aus selbständigem Entschluss kam ihr die 3. Kompanie desselben Regiments zur Hilfe und warf den Feind aus dem Orte wieder hinaus.“

Mit seinen 52 Jahren steht Hinrich Pape im August 1918 anders als viele andere Hurreler Familienväter nicht mehr an der Front. Dafür hat Friedas Vater zwei Jahre zuvor den ältesten, in britischer Gefangenschaft gestorbenen Sohn Heinrich verloren. Ob auch seine beiden anderen Söhne aus erster Ehe aktiv am Krieg teilnehmen, liegt heute im Dunkeln. Zwar verzeichnet das Kirchenbuch der Gemeinde Hude für den 15. Juni 1915 den Tod eines Friedrich Wilhelm Pape aus Dingstede in einem Feldlazarett in der Nähe des polnischen Dorfes Ryszkowa-Wola. Näheren Recherchen zufolge handelt es sich dabei jedoch um einen nicht zur Familie gehörenden Namensvetter von Friedas Halbbruder.

Frieda selbst erlebt noch – wenn auch unbewusst – das Ende des Krieges und die Ausrufung der Weimarer Republik mit. Bereits am 22. März 1920 aber ist auch ihr Lebensweg zu Ende: Sie erliegt im Alter von knapp 19 Monaten einem Grippe-Virus. Ob es sich dabei um den letzten Ausläufer der berüchtigten Spanische Grippe von 1918 handelt, lässt sich nur vermuten. Sehr wahrscheinlich ist es allerdings nicht, da aus dieser Zeit im Dorf keine anderen Opfer der Epidemie bekannt sind. Beerdigt ist Frieda vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.