Aline Wübbenhorst – Biographie

Aline Marie Wübbenhorst wird am 13. März 1878 als drittes Kind von Diedrich Wübbenhorst und Anna Wübbenhorst auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Birgit Ganteföhr) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Johann Hermann Wübbenhorst und August Wübbenhorst und die ältere Schwester von Hermann Theodor Wübbenhorst. Daneben hat sie mit Johann Diedrich Rüdebusch, Heinrich Rüdebusch, Frieda Barkemeyer, Martha Petermann, Gesine Müller und Georg Rüdebusch noch sechs Halbgeschwister aus der zweiten Ehe ihrer Mutter mit Johann Rüdebusch.

Zwei Tage vor Alines Geburt stirbt einer der berühmtesten Bewohner des Londoner Zoos, der Flusspferd-Bulle Obaysch. Fast drei Jahrzehnte lang war das aus Ägypten stammende Tier dort ein Publikumsmagnet. Im Laufe der Zeit zog Obaysch Millionen von Besuchern an – handelte es sich bei ihm doch um das erste lebende Flusspferd, das je seinen gewichtigen Fuß auf britischen Boden setzte. Auch im restlichen Europa hatte es ein solches Ereignis seit der Antike nicht mehr gegeben.

Der historische Moment ereignete sich am 25. Mai 1850 im Hafen von Southampton. Zu diesem Zeitpunkt war Obaysch – als junges Kalb auf einer Insel im Weißen Nil eingefangen und vom ägyptischen Gouverneur Abbas I. dem britischen Honorarkonsul Charles Augustus Murray im Tausch gegen mehrere englische Windhunde übergeben – zehn Monate alt. Vor allem in den Anfangsjahren bildeten sich vor seinem Gehege im Londoner Zoo regelrechte Menschentrauben. Es gab Unmengen von Zeitungsberichten, Flusspferd-Souvenirs und sogar ein eigens komponiertes Musikstück namens „Hippopotamus Polka“. Seit 1854 hatte Obaysch eine ebenfalls aus Ägypten stammende Gefährtin namens Adhela. Aus der Verbindung ging insgesamt dreimal Nachwuchs hervor, doch nur eines der Kälber, das im November 1872 kurz vor Obayschs Tod geborene Weibchen Miss Guy, überlebte.

Bis in Deutschland ein Flusspferd ähnliche Popularität erlangt wie Obaysch in Großbritannien, vergehen noch einmal mehr als 70 Jahre. Während der Berlin-Blockade von 1948/49 avanciert der Jungbulle Knautschke als eines von nur 91 Tieren des Berliner Zoos, das den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, zum Symbol für den Widerstandswillen der Stadt: Obwohl selbst auf Diät gesetzt, füttern die Bewohner des eingeschlossenen Westteils ihren Liebling mit buchstäblich vom Munde abgesparten Kartoffeln und Kohlköpfen durch.

Eine Zeit, die Aline nicht mehr erlebt: Sie stirbt am 24. Februar 1879 wie schon ihre beiden älteren Brüder an Tuberkulose. Beerdigt ist Aline sieben Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.