Georg Sparke – Biographie

Georg Hinrich Sparke wird am 1. Juli 1880 als viertes Kind von Gerhard Adolph Sparke und Anna Margarete Sparke auf dem elterlichen Hof in Maibusch (heute: Hein Dirk Auffarth) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Heinrich Sparke, Mathilde Catharine Wefer und Karl Georg Sparke und der ältere Bruder von August Heinrich Sparke.

Zwei Tage nach Georgs Geburt erscheint in New York die erste Ausgabe des Wissenschafts-Magazins „Science“. Die von Herausgeber und Chefredakteur John Michaels entworfene Wochenzeitschrift eifert dem 1869 gegründeten britischen Vorbild „Nature“ nach, das sich mit regelmäßigen Berichten und Nachrichten aus dem gesamten Bereich der Naturwissenschaften schnell über Großbritannien hinaus einen Namen gemacht hat. Die Zielgruppe ist Michaels zufolge riesig – spricht das neue Magazin seiner Aussage zufolge doch „jeden Mann von Intelligenz“ an, der sich „für den menschlichen Fortschritt interessiert“.

Die Startbedingungen erscheinen noch aus einem anderen Grund günstig. Schließlich hat Michaels mit Thomas Alva Edison einen der bekanntesten Erfinder der USA als Geldgeber gewonnen. Auch wenn Edison nach außen hin nicht in Erscheinung tritt, veröffentlicht „Science“ anfangs vergleichsweise häufig Berichte zu dessen Spezialthema Elektrizität. Die Auflage bringt das jedoch anders als erhofft kaum voran, nach mehr als einem Jahr stagniert die Zahl der Abonnenten noch immer bei knapp 600. Im Oktober 1881 verkündet  Edison deshalb seinen Ausstieg. Am 4. März 1882 erscheint die vorerst letzte Ausgabe.

Im Februar 1883 gelingt mit Alexander Graham Bell ein Neustart. Der Telefon-Pionier hatte Michaels die Rechte am Magazin für 5.000 US-Dollar abgekauft. Doch auch Bell und seinem Schwiegervater Gardiner Greene Hubbard gelingt es nicht, das Projekt dauerhaft zum Erfolg zu führen – elf Jahre später übernimmt der Psychologe James McKeen Cattell das immer noch defizitäre Blatt für 500 Dollar. Erst danach beginnt der Aufstieg zu einem der weltweit renommiertesten Wissenschafts-Magazine, als das „Science“ heute noch gilt.

Im Deutschen Reich existiert Ende des 19. Jahrhunderts kein mit „Nature“ oder „Science“ vergleichbares Medium. Zwar gibt es einen breit gefächerten Fachzeitschriftenmarkt, der aber vor allem berufliche oder persönliche Spezialinteressen bedient. So gibt es neben Magazinen für Ärzte, Pharmazeuten oder Physiker ein ganzes Arsenal an Titeln, die sich mit der Tierzucht beschäftigen. Auch die Landwirtschaft im Allgemeinen kommt bei teils kräftig steigenden Auflagen nicht zu kurz. Das seit 1854 erscheinende „Oldenburgische Landwirtschaftsblatt“ etwa erscheint zum Zeitpunkt von Georgs Geburt mit 2.000 Exemplaren, 15 Jahre später sind es bereits 4.000 Exemplare. Der ab 1895 amtierende Chefredakteur Friedrich Gerhard Oetken verdoppelt die Auflage dann bis 1905 noch einmal.

Ob auch Georg später zu den regelmäßigen oder zumindest gelegentlichen Lesern gehört, ist nicht überliefert. Auch über seine auf dem elterlichen Hof an der Maibuscher Straße verbrachten Kinder- und Jugendzeit ist wenig bekannt. Georg wächst in relativ großem zeitlichem Abstand zu seinen Geschwistern auf – die drei älteren sind bei seiner Geburt bereits dreizehn, neun und knapp sieben Jahre alt, der jüngere Bruder kommt erst sechs Jahre nach ihm zur Welt. Alle fünf Kinder schaffen es aber ins Erwachsenenalter, was für die durch eine hohe Säuglingssterblichkeit gekennzeichnete zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts alles andere als selbstverständlich ist.

Gleichwohl wütet der Tod um die Jahrhundertwende auch in der Sparke-Familie: Im März 1905 kostet die Volksseuche Tuberkulose Georgs damals 31-jährigen Bruder Karl Georg das Leben. Fünf Monate später stirbt sein Vater, der bereits längere Zeit an Diabetes leidet. Auch Georgs in Lintel wohnende Schwester lebt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr: Sie ist im Juni 1901 im Pius-Hospital in Oldenburg einer Gehirnhautentzündung erlegen – nur vier Wochen nach ihrem aus Nordenholz stammenden Ehemann Christian Hinrich Wefer, der mit Magenkrämpfen ins gleiche Krankenhaus eingeliefert worden war.

Ob Georg zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch auf dem elterlichen, später von seinem jüngeren Bruder übernommenen Hof lebt, ist nicht überliefert – ebenso wenig, wann er seine spätere Ehefrau Annchen Haverkamp aus Hurrel kennenlernt. Dies könnte unter Umständen bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Fall sein: Annchen ist seit Juni 1910 Witwe, und Georg unterhält vermutlich recht engen Kontakt nach Hurrel, weil dort sein ältester Bruder Heinrich den Hof des gemeinsamen Onkels Gerhard Schweers (heute: Gerold und Annegret Sparke) bewirtschaftet. Vielleicht hat Georg in den Jahren vor dem Krieg – an dem er höchstwahrscheinlich als Soldat teilnimmt – sogar bei seinem Onkel oder auf einem anderen Hurreler Betrieb gearbeitet.

Georg und Annchen heiraten im Mai 1920. Danach zieht Georg auf den Hof seiner Ehefrau am Vossbarg (heute: Erwin und Christa Haverkamp), die den Betrieb in den Jahren zuvor weitgehend allein mit ihrer Mutter Anna von Seggern und Annchens bei der Hochzeit dreizehn und zwölf Jahre alten Kindern Emil und Alwine bewirtschaftet hat.

Speziell zu Stiefsohn Emil erkaltet das Verhältnis in den folgenden Jahren rasch, was unter anderem mit unterschiedlichen Auffassungen über die Art und Weise zu tun hat, den Hof zu führen. Auch Georgs später entwickelte Angewohnheit, einmal im Jahr für mehrere Wochen zur Kur nach Bad Nauheim zu fahren, verbessert das Klima innerhalb der Familie nicht unbedingt und trägt ihm überdies im Dorf den Spitznamen „Prinz Georg“ ein.

Im November 1936 stirbt Annchen im Alter von nur 59 Jahren, zwei Jahre nach Emils Hochzeit mit Marta Nehls aus Vielstedt und acht Monate vor ihrer 94-jährigen Mutter Anna. Georg lebt daraufhin mit Emil, Marta und deren 1937 und 1941 geborenen Kindern Elfriede und Ewald weiter auf dem Haverkamp-Hof, der den von den Nationalsozialisten mit dem Überfall auf Polen provozierten Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden und ohne Verluste in der Familie übersteht und schließlich 1953 auf Emil überschrieben wird. Kurz darauf, am 28. Januar 1954, stirbt Georg an den Folgen eines Schlaganfalls. Beerdigt ist er vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.