Meta Johanne Meyer wird am 4. September 1913 als fünftes Kind von Albrecht Berger und Johanne Berger in Bremen-Hastedt geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Wilhelm Berger, Albrecht Berger, Christian Berger und Karl Berger.
„Während die elektrisch betriebenen Automobile hygienisch einwandfrei sind, belästigen die mit Explosionsmotoren betriebenen, deren Zahl übrigens die der ersteren um ein Vielfaches übersteigt, ihre Nachbarschaft durch ihre Auspuffgase und können durch deren üblen Geruch und durch einige ihrer chemischen Bestandteile gesundheitsschädigend wirken.“ Was wie ein aktueller Beitrag zum Thema Elektromobilität anmutet, ist ein Original-Zitat aus dem Jahr 1913, veröffentlicht drei Tage nach Metas Geburt. Die „Frankfurter Zeitung“ berichtet in ihrer Ausgabe vom 7. September über entsprechende Untersuchungen des Hygienischen Institutes der Universität Berlin. „Der hohe Gehalt der Auspuffe an Kohlenoxid macht es verständlich, wenn Personen in der Nähe oder im Inneren von Automobilen infolgedessen Gesundheitsstörungen erleiden“, heißt es dort, und weiter: „Man hat durch die aufgefangenen Auspuffgase Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen getötet und in ihrem Blut Kohlenoxid nachgewiesen.“
Bei einem Bestand von nur rund 80.000 zugelassenen Personenkraftwagen im gesamten Deutschen Reich sind Gesundheitsschäden durch Autoabgase damals ähnlich wie Tierversuche kein Thema, das die Massen bewegt. Auch in der Politik beschäftigt sich niemand ernsthaft damit. Schon gar nicht in jenen frühen Septembertagen des Jahres 1913, in denen in der Nähe des niederschlesischen Kurorts Bad Salzbrunn in Anwesenheit von Wilhelm II. das alljährliche Kaisermanöver stattfindet. Ein letztes Mal wird der moderne Krieg in all seinen massenmörderischen Facetten nur geübt, bevor er ein knappes Jahr später Realität ist und im europäischen Staatengefüge keinen Stein auf dem anderen lässt.
Metas Vater, der bis Kriegsausbruch in Hastedt einen Kolonialwarenladen führt, gehört am Ende zu den knapp 20 Millionen Todesopfern des Ersten Weltkriegs – er fällt im Frühjahr 1917 an der Ostfront. Während seiner Abwesenheit und nach der Todesnachricht führt Metas Mutter den Laden alleine weiter und kümmert sich nebenbei um die fünf Kinder. Eine lausige Zeit, die bei Kriegsende noch lange nicht vorbei ist: Der Start der am 9. November 1918 ausgerufenen Weimarer Republik verläuft ausgesprochen holprig. In Bremen fordert die Niederschlagung der Räterepublik im Februar 1919 mehr als 80 Opfer, die schlechte Versorgungslage und die anziehende Inflation setzen auch Metas Familie zu.
Meta gehört zu den ersten Bremer Kindern, die die 1920 fertiggestellte Volksschule an der Stader Straße besuchen. Später wechselt sie auf die Deutsche Aufbauschule (heute: Gymnasium an der Hamburger Straße). Dort geht sie im März 1931 trotz guter bis befriedigender Noten ohne Abitur ab und beginnt eine Ausbildung als Kindergärtnerin.
Wann aus Meta und ihrem künftigen Mann Hans Meyer ein Paar wird, ist nicht überliefert. Beide kennen sich bereits aus der Schulzeit, doch einer dauerhaften Verbindung stehen zunächst ideologische Gegensätze im Weg. In Metas Familie nämlich findet der in der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler gipfelnde Aufstieg der Nationalsozialisten zunächst durchaus Sympathisanten. Hans‘ Eltern wiederum pflegen enge Beziehungen zum ehemaligen DDP-Politiker Theodor Spitta und dessen späterem Schwiegersohn, dem Widerstandskämpfer Klaus Bücking.
Meta und Hans heiraten am 8. April 1937. Sie beziehen im Stadtteil Schwachhausen eine Wohnung in der Tettenbornstraße – nicht weit entfernt von Hans‘ Arbeitsstätte, der Gärtnerei seiner Eltern. Nur wenige Wochen nach der Geburt von Tochter Ilse im August 1938 bringt das Münchner Abkommen dem längst vom Kanzler zum allmächtigen Führer aufgestiegenen Hitler neben dem Anschluss Österreichs den zweiten außenpolitischen Erfolg des Jahres: Am 1. Oktober marschieren deutsche Truppen ins Sudetenland ein. Mit der Zerschlagung der Rest-Tschechei im Frühjahr 1939 und dem Überfall auf Polen sechs Monate später überspannt das Regime allerdings den Bogen: Am 1. September 1939 beginnt der Zweite Weltkrieg.
Während Hans zur Wehrmacht eingezogen und zunächst in Holland und Frankreich eingesetzt wird, arbeitet Meta weiter als Kindergärtnerin. Im Frühjahr 1941 ist sie erneut schwanger, Ende Oktober kommt mit Christa die zweite Tochter zur Welt. Bald darauf nehmen die Luftangriffe auf Bremen an Heftigkeit zu. Hans – mittlerweile an der Ostfront stationiert – beschließt daraufhin während eines Fronturlaubs, seine Familie im Umland in Sicherheit zu bringen. Meta verbringt deshalb mit den Kindern das letzte Kriegsjahr in Schwarme im Landkreis Diepholz, wo vier Wochen nach Kriegsende Sohn Uli geboren wird.
Als Hans in etwa zeitgleich aus britischer Kriegsgefangenschaft flüchten kann, ist die Familie endlich wieder vereint. Um der schlechten Versorgungslage im zerstörten Bremen zu entgehen, pachten Hans und Meta in Schwarme einen kleinen Bauernhof. Erst 1950 kehren sie nach Schwachhausen zurück und übernehmen die Gärtnerei von Hans‘ Vater. Da der Betrieb aber letztlich nur wenig abwirft, bleibt die Familie die nächsten Jahre hindurch auf Metas regelmäßigen Verdienst als Kindergärtnerin angewiesen.
Als Hans‘ Vater 1954 stirbt, kommt es zu Erbstreitigkeiten mit seinen Geschwistern. Daraufhin verkauft Hans die Gärtnerei und arbeitet fortan als Betreuer beim Bremer Jugendamt. Damit verbunden ist ein Umzug der Familie nach Lesum in die Nähe von Metas Arbeitsstätte. Acht Jahre später ergibt sich für Hans die Gelegenheit, auf den in der Gemeinde Ganderkesee gelegenen Jugendhof Steinkimmen zu wechseln. Da dort auch Meta in der Verwaltung einen freien Posten übernehmen kann, ziehen beide – begleitet von Uli – auf das Gelände des Jugendhofs. Die anderen Kinder haben den elterlichen Haushalt schon verlassen: Ilse lebt mittlerweile in Regensburg, Christa in Hamburg.
Meta und Hans nutzen die neuen Freiräume neben der Arbeit unter anderem für ausgedehnte Urlaube. So reisen sie in ihrem VW Käfer, in dem sie nachts auch schlafen, ab Mitte der 60er Jahre mehrmals nach Schweden und Finnland, später dann mit einem Ascona Caravan nach Jugoslawien. Vermutlich reifen während dieser Fahrten bereits die ersten Überlegungen, wie beide ihren nicht mehr allzu weit entfernten Ruhestand gestalten könnten. Während Meta sich durchaus vorstellen kann, zurück nach Bremen zu gehen, bevorzugt es Hans, weiter auf dem Land zu leben – und setzt sich schließlich durch.
Wie Hans und Meta 1973 auf den in Hurrel zum Verkauf stehenden Resthof der Familie von Anna Rüdebusch (heute: Birgit Ganteföhr) aufmerksam werden, ist nicht bekannt. Das Geschäft kommt zustande, beide ziehen nach Hurrel. Bei der in den folgenden Jahren mit tatkräftiger Unterstützung von Uli vorangetriebenen Renovierung wird ihnen jedoch klar, dass das Haupthaus im Grunde genommen viel zu groß für sie ist. Sie bauen daraufhin auch noch den angrenzenden Schweinestall zum Wohnhaus (heute: Thomas und Tanja Imhoff) um und ziehen 1976 dort ein. Das Haupthaus vermieten sie zunächst an Klaus Köster und Susan Pringsheim und verkaufen es zwei Jahre später an Werner Ganteföhr.
Trotz guter Beziehungen zu den Hurreler Nachbarn bleibt Meta der Kontakt in ihre Heimatstadt Bremen stets wichtig. Sie pflegt alte Bekanntschaften dorthin und trifft sich regelmäßig mit ehemaligen Kolleginnen aus dem Kindergarten. Leider schränkt ein sich allmählich verschlimmerndes Lungenemphysem Meta schon bald deutlich in ihrer Mobilität ein. In den letzten Jahren ihres Lebens ist sie auf ein Sauerstoff-Gerät angewiesen und kann das Haus nur noch selten verlassen. Meta stirbt am 12. März 1991, beerdigt ist sie wenige Tage später auf dem Waldfriedhof Ofenerdiek in Oldenburg.