Johann Diedrich Pieper – Biographie

Johann Diedrich Bernhard Pieper wird am 30. September 1828 als zweites Kind von Claus Pieper Junior und Anna Margarete Pieper in Hurrel geboren – sehr wahrscheinlich in einem der Heuerhäuser des heutigen Hofes von Gerd und Ute Schwarting am Drengort. Er ist der jüngere Bruder von Anna Margareta Lüschen und der ältere Bruder von Claus Heinrich Pieper, Hermann Diedrich Pieper, Metta Maria Jantzen, Johann Jürgen Pieper und Hermann Friedrich Pieper.

Zwei Wochen vor Johann Diedrichs Geburt besucht der in seiner polnischen Heimat als „Wunderkind“ gefeierte Pianist Frédéric Chopin zum ersten Mal die preußische Hauptstadt Berlin. Erklärtes Ziel des 18-Jährigen ist es, vor Ort mit lokalen Musik-Größen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Gasparo Spontini oder Carl Friedrich Zelter in Kontakt zu treten. Tatsächlich begegnet Chopin allen drei Genannten auf diversen Veranstaltungen – traut sich aber nicht, sie anzusprechen. Enttäuscht reist er am 28. September 1828 nach Hause zurück und widmet sich wieder seinem Studium am Konservatorium der Universität Warschau. Dabei kommen Chopin indes die Eindrücke, die er von seinen Konzert- und Opern-Besuchen in Berlin (unter anderem Aufführungen des „Freischütz“ von Carl Maria von Weber und der „Cäcilien-Ode“ von Georg Friedrich Händel) mitnimmt, für die eigene musikalische Entwicklung durchaus zugute.

Von mehr Erfolg gekrönt ist knapp ein Jahr später Chopins erste Reise nach Wien. In der österreichischen Hauptstadt besucht er zwischen dem 31. Juli und dem 19. August 1829 polnische Freunde und gibt zwei von Publikum und Kritik sehr positiv aufgenommene Konzerte. Zudem verspricht der bekannte Verleger Tobias Haslinger, zu seiner 1827 entstandenen Mozart-Variation „Là ci darem la mano“ eine Noten-Ausgabe herauszubringen. Dadurch beflügelt verlegt sich Chopin nach seiner Rückkehr verstärkt aufs Komponieren, bevor er Polen am 2. November 1830 – wenige Wochen vor Ausbruch des Novemberaufstands gegen die russische Fremdherrschaft – endgültig verlässt und über Breslau, Prag und Dresden abermals nach Wien reist. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist er allerdings fest entschlossen, seine musikalische Karriere in Paris fortzusetzen. Nach diversen Schwierigkeiten bei der Visum-Erteilung erreicht Chopin die französische Metropole schließlich am 5. Oktober 1831 und bestreitet dort seinen Lebensunterhalt zunächst als Klavierlehrer.

Als Chopin ab 1833 auch in Paris zum vielumjubelten Künstler aufsteigt, lebt Johann Diedrich in Hurrel bereits nicht mehr: Er stirbt am 16. Dezember 1832, ohne dass das Kirchenbuch der Gemeinde Hude eine Todesursache nennt. Beerdigt ist Johann sechs Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.