Friedrich Meyer genannt Schumacher – Biographie

Gerhard Friedrich Carl Meyer genannt Schumacher – Rufname Friedrich – wird am 11. September 1896 als fünftes Kind von Hinrich Heinrich Adolf Meyer genannt Schumacher und Christine Katharine Friederike Meyer genannt Schumacher in Hude geboren. Er ist der jüngere Bruder von Rudolf Meyer genannt Schumacher, Johann Meyer genannt Schumacher, Heinrich Meyer genannt Schumacher und Herbert Meyer genannt Schumacher und der ältere Bruder von Hermann Meyer genannt Schumacher.

Vier Wochen vor Gerhards Geburt erliegt der deutsche Luftfahrt-Pionier Otto Lilienthal in Berlin den Verletzungen, die er sich tags zuvor mit seinem selbstkonstruierten Segelapparat beim Absturz aus 15 Metern Höhe zugezogen hat. Ein Rückschlag im jahrhundertealten Traum der Menschheit, es den Vögeln gleichzutun. Aber keineswegs dessen Ende: Überall auf der Welt unternehmen andere Pioniere wie Octave Chanute oder Gustav Weißkopf weitere Versuche, bis schließlich den Brüdern Wilbur und Orville Wright im Dezember 1903 der erste zweifelsfrei belegte Motorflug der Geschichte gelingt.

Zu diesem Zeitpunkt hat Gerhards Familie Hude bereits verlassen. Spätestens ab Anfang 1899 lebt sie in Dingstede, wo Gerhard zunächst auch die Volksschule besucht. Seine Eltern sind Landarbeiter oder Heuerleute ohne eigenen Grundbesitz, die zuvor mehrere Jahre lang in Hurrel gewohnt haben – dort sind alle vier älteren Brüder geboren. Mutter Christine Katharine stammt von dort, ihr Vater Johann Hinrich Janzen bewirtschaftet einen Hof im Hurreler Sand (heute: Rita Wiemer).

Noch vor dem Tod von Friedrichs Vater im September 1909 zieht die Familie erneut nach Hurrel. Wo genau im Dorf sie sich niederlässt, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Friedrich beendet sehr wahrscheinlich im Frühjahr 1912 die Schule und arbeitet danach auf einem der umliegenden Höfe als Dienstknecht. Im Juni 1914 stirbt auch seine Mutter.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wenige Wochen später gehört Friedrich – damals 17 Jahre alt – wahrscheinlich zu den wenigen jungen Männern des Dorfes, die sich weiter um das Einbringen der Ernte kümmern können. Gleichwohl ist seine Einberufung zur Armee nur eine Frage der Zeit, vermutlich erfolgt sie bereits im Herbst 1914. Später kämpft Friedrich als Musketier in der 4. Kompanie des Infanterieregiments 91 an der Westfront und wird dort in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1917 durch einen Granatsplitter schwer verwundet. Er stirbt einen Tag später im Reserve-Feldlazarett 24 und ist den Angaben des Kirchenbuchs Hude zufolge auf dem Heldenfriedhof der 19. Infanterie-Division beerdigt.