Sophie Gesine Wilkens wird am 7. April 1835 als sechstes Kind von Tönjes Hinrich Wilkens und Anna Sophia Wilkens auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Udo und Svetlana Wilkens) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Anna Wilkens, Bernhard Wilkens, Sophia Wilkens, Tönjes Hinrich Wilkens Junior und Bernhard Wilkens und die ältere Schwester von Meta Wilkens. Darüber hinaus hat sie mit Gesine Wilkens und Margarete Wilkens noch zwei jüngere Halbschwestern aus der zweiten Ehe ihres Vaters mit Margarete Heyne.
Einen Tag nach Sophie Gesines Geburt stirbt auf dem Familiensitz Schloss Tegel bei Berlin mit dem Gelehrten, Schriftsteller und Staatsmann Wilhelm von Humboldt eine der bedeutendsten preußischen Persönlichkeiten des frühen 19. Jahrhunderts. Als Bildungs-Reformer gehörte Humboldt 1809 zu den Gründern der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, als Diplomat wiederum wirkte er 1815 nach der endgültigen Niederlage Napoleon Bonapartes in der Schlacht bei Waterloo wesentlich an der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress mit. Wegen seines konsequenten Eintretens für liberale Gedanken und einen frei von staatlichem Einfluss agierenden Wissenschaftsbetrieb geriet Humboldt allerdings im Zuge der Karlsbader Beschlüsse mehr und mehr ins politische Abseits. Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst am 31. Dezember 1819 arbeitete er vor allem als Sprachwissenschaftler und forschte unter anderem zu in Europa kaum bekannten Sprachen wie Sanskrit oder Japanisch, was ihm in Wissenschafts-Kreisen weit über die Grenzen Preußens hinaus Lob und Anerkennung brachte.
Noch ein gutes Stück weit bekannter als Wilhelm von Humboldt ist dessen durch seine aufsehenerregenden Forschungsreisen zu Ruhm gelangter Bruder Alexander. Der Überlieferung zufolge stürzt der Tod des zwei Jahre älteren Bruders den damals 65-Jährigen in eine tiefe Depression, so dass sich die Arbeit an seinem 1834 begonnenen Hauptwerk „Kosmos“ weiter verzögert. In dieser wissenschaftlichen Enzyklopädie versucht Alexander von Humboldt den Lesern eine Art Gesamtschau der erforschten Welt zu vermitteln. Ein höchst ambitioniertes Ziel, das erst 1845 mit der Veröffentlichung des ersten, etwas mehr als 500 Seiten umfassenden Bandes konkrete Ergebnisse zeitigt.
Zu diesem Zeitpunkt lebt Sophie Gesine in Hurrel längst nicht mehr. Sie folgt schon am 7. Januar 1838 ihrer am 26. Dezember 1837 verstorbenen Schwester Meta, ohne dass das Kirchenbuch der Gemeinde Hude in einem der beiden Fälle eine Todesursache nennt. Beerdigt ist Sophie Gesine acht Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.