Metta Tabetha Heinemann wird am 20. Januar 1846 als zweites Kind von Johann Hinrich Kreye und Anna Gesine Kreye auf dem elterlichen Hof in Nordenholz geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Sophia Catharina Kreye und die ältere Schwester von Johann Kreye, Bernhard Kreye, Christian Friedrich Kreye und Gesine Aline Haverkamp. Ein weiterer Bruder kommt im November 1854 tot zur Welt und bleibt deshalb namenlos.
Zwei Wochen nach Mettas Geburt entsteht im heutigen US-Bundesstaat Wisconsin durch den Zusammenschluss der drei Ortschaften Walker’s Point, Juneautown und Kilbourntown die Stadt Milwaukee. Der Vereinigung gehen jahrelange Rivalitäten um die Vorherrschaft in der Region voraus, die im Frühsommer 1845 sogar im „Brückenkrieg von Milwaukee“ gipfeln. Erst im Dezember 1845 siegt die Vernunft: Eine Abordnung aus allen drei Orten legt die Streitigkeiten bei und Solomon Juneau, Gründer von Juneautown, wird zum Bürgermeister der Stadt gewählt.
In den folgenden Jahren erlebt Wisconsin, das am 29. Mai 1848 als 30. Bundesstaat den USA beitritt, einen rasanten Aufschwung. Dasselbe gilt für Milwaukee: Die Zahl der Einwohner verdoppelt sich bis 1850 auf 20.000. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 entdecken vor allem viele Deutsche die Region für sich – sie und ihre Nachkommen stellen schon bald die Bevölkerungsmehrheit von Milwaukee. Es gibt mehrere deutschsprachige Zeitungen und vor allem deutsches Bier, gebraut von Einwanderern wie Jacob Best, Valentin Blatz, Frederick Miller und Joseph Schlitz. Auch der deutschstämmige Politiker Carl Schurz lebt vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg einige Jahre lang in der Nähe von Milwaukee, seine Ehefrau Margarethe Meyer-Schurz gründet 1856 in der Stadt Watertown den ersten privaten Kindergarten der USA.
Zu diesem Zeitpunkt besucht Metta in Nordenholz bereits die Volksschule. Ob sie nach ihrem Abschluss zunächst weiter auf dem elterlichen Betrieb mitarbeitet oder auf einem anderen Hof in Stellung geht, liegt heute im Dunkeln – ebenso, wo sie ihren ersten Ehemann Johann Diedrich Bruns kennenlernt. Beide heiraten am 13. April 1882 und bewirtschaften danach gemeinsam einen von Johann Diedrich drei Jahre zuvor geerbten Hof in Kirchkimmen (heute: Harald Grashorn). Johann Diedrich stirbt 1887 an Tuberkulose, aus der Ehe gehen keine Kinder hervor.
Darüber, wie Metta ihren zweiten, wie sie schon früh verwitweten Ehemann Johann Heinemann aus Hurrel kennenlernt, lassen sich nur Vermutungen anstellen. Eine konkrete Verbindung ins Nachbardorf besteht spätestens ab 1892, denn im Februar dieses Jahres heiratet Mettas Schwester Gesine Aline den Hurreler Großbauern Bernhard Haverkamp. Johann, Jahrgang 1861 und damit 15 Jahre jünger als sie selbst, betreibt mit den Schwiegereltern Gerhard Heinrich und Anna Catharina Harfst sowie seinem 1887 geborenen Sohn Gerhard einen Hof an der Ortstraße (heute: Günter und Renate Heinemann).
Metta und Johann heiraten am 6. Mai 1897. Noch bevor sie den mit in die Ehe eingebrachten Kirchkimmer Hof 1903 an Heinrich Grashorn verkaufen, brennt ihr Stammhof bis auf die Grundmauern nieder. Dem Wiederaufbau folgt kurz nacheinander der Tod von Gerhard Heinrich (März 1908) und Anna Catharina Harfst (Dezember 1909). Im November 1913 heiratet dann Mettas Stiefsohn Gerhard Henni Schwarting vom rund 700 Meter entfernt liegenden Schwarting-Hof (heute: Jörg und Monika Wittkopf).
Zwei Monate vor der Geburt von Stiefenkel Johann Hermann bricht im August 1914 der Erste Weltkrieg aus. Gerhard wird ebenso wie Hennis auf dem Heinemann-Hof als Knecht arbeitender Bruder Carl zur Armee eingezogen und bekommt seinen Sohn wie auch die im März 1916 geborene Tochter Martha immer nur kurz auf seinen sporadischen Heimaturlauben zu Gesicht. Derweil halten Johann, Metta und Henni den Betrieb des Hofes aufrecht – stets in der Hoffnung, dass Gerhard den insbesondere an der Westfront immer mehr Opfer fordernden Krieg heil übersteht.
Die Hoffnung erfüllt sich nicht, Gerhard fällt im Juni 1918 in der Zweiten Marne-Schlacht. Die Stimmung auf dem Heinemann-Hof dürfte deshalb in Mettas letzten Lebensjahren eher gedrückt sein – wie angesichts des letztlich verlorenen Krieges und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen fast überall im Dorf und im ganzen Land. Metta stirbt am 13. November 1922 im Alter von 76 Jahren und wird vier Tage später in Hude auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche beerdigt.