Meta Johanne Punke wird am 30. Juli 1879 als zweites Kind von Diedrich Barkemeyer und Meta Barkemeyer auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heutige Eigentümerin: Irmgard Wachtendorf) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Annchen Rüschen und die ältere Schwester von Georg Barkemeyer.
Drei Wochen vor Metas Geburt sticht in San Francisco eine vom New Yorker Zeitungsverleger James Gordon Bennett finanzierte Nordpolar-Expedition in See. Unter Kapitän George DeLong soll die 33 Mann starke Besatzung des Segelschiffs Jeannette Näheres über das Schicksal des von Adolf Erik Nordenskiöld befehligten Seglers Vega herausfinden. Nordenskiöld war im Juli 1878 von Göteborg aus gestartet, um als erster Polarforscher die Nordostpassage zu durchqueren. Seither fehlt von ihm und seiner Mannschaft jede Spur.
Wie sich später herausstellt, war die Vega ab Ende September 1878, nachdem sie die Nordküste Sibiriens umfahren hatte, nordwestlich der Beringstraße im Eis eingefroren. Erst am 18. Juli 1879 kann Nordenskiöld seine Reise fortsetzen, er trifft Anfang September in Japan ein. Fast zur gleichen Zeit fährt sich in der Nähe der Herald-Insel auch die Jeannette im Eis des Arktischen Ozeans fest. Gefangen in der Eisdrift entdeckt DeLong bald darauf die nach ihm benannten DeLong-Inseln. Anders als Nordenskiöld gelingt es ihm jedoch nicht, das inzwischen leckgeschlagene Schiff wieder flottzubekommen. Am 13. Juni 1881 sinkt die Jeannette rund 800 Kilometer vor dem Lena-Delta.
Zunächst kann sich die gesamte Crew retten, im September 1881 landet sie mit drei Booten auf den Neusibirischen Inseln. Beim Versuch, von dort aus das Lena-Delta zu erreichen, trennt jedoch ein nächtlicher Sturm die Boote voneinander. Die Besatzung des ersten Bootes stößt eine Woche später auf eine Gruppe jakutischer Jäger und gelangt so zu einem befestigten Lager. Die beiden anderen Boote bleiben zunächst verschwunden. Erst Anfang November tauchen zwei Mitglieder des zweiten, von DeLong persönlich befehligten Bootes auf und berichten von dessen Strandung. Eine Suchaktion startet, schlägt aber wegen des sich verschlechternden Wetters fehl. Erst im März 1882 wird DeLong mit acht weiteren Männern gefunden. Sie sind allesamt verhungert, wie aus den Tagebuch-Notizen DeLongs hervorgeht. Vom dritten Boot und seiner Besatzung fehlt bis heute jede Spur.
Da Bennetts Zeitung „New York Herald“ ausführlich über die Expedition berichtet, nimmt die Öffentlichkeit in den USA großen Anteil am Schicksal der Polarforscher. Auch im Deutschen Reich gibt es zumindest in den größeren Zeitungen diverse Artikel dazu – zumal mit Wilhelm Nindemann ein auf Rügen geborener Seemann zu den Geretteten gehört. Im Großherzogtum Oldenburg und damit letztlich auch auf dem Hof von Metas Eltern dürften die Versuche, dem bislang noch von niemandem betretenen Nordpol Stück für Stück näher zu kommen, in jenen Jahren aber vermutlich kein großes Gesprächsthema sein.
Sehr wahrscheinlich ab Frühjahr 1886 besucht Meta die von ihrem Zuhause am Altenauweg knapp drei Kilometer entfernt liegende Volksschule in Lintel. Dort gehören neben Schwester Annchen unter anderem Georg Haverkamp, Johanne Heinemann, Hinrich Lüning, Mathilde Lüning, Annchen von Seggern, Gerhard Hinrich Stolle, Bernhard Wilkens und Hinrich Wilkens zu ihren in etwa gleichaltrigen Mitschülern aus Hurrel. Ob sie anschließend zunächst auf irgendeinem Hof der Umgebung in Stellung geht, ist in der Familie nicht mehr bekannt. Spätestens um die Jahrhundertwende wohnt Meta jedoch wieder zu Hause und hilft bei der Pflege ihrer Mutter, die aufgrund von massiven Geh- und Rückenbeschwerden die meiste Zeit des Tages im Bett verbringen muss.
Etwas im Dunkeln liegen auch die Umstände ihrer Hochzeit mit Heinrich Punke aus Wraggenort. Diese findet im Mai 1902 statt und damit erst zwei Monate nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Georg – was für die damalige Zeit durchaus ungewöhnlich ist. Was auch immer die Hintergründe gewesen sein mögen: Am Tag der Hochzeit, so ist es zumindest aus den Erzählungen von Metas Bruder Georg überliefert, holt Heinrich Punke seine Braut und den auf dem Barkemeyer-Hof geborenen Sohn mit einem feierlich geschmückten Pferdewagen ab. Die Pflege der Mutter obliegt danach zunächst Metas älterer Schwester Annchen. Als auch sie heiratet und im März 1903 auf den Hof ihres Ehemannes Johann Rüschen nach Altmoorhausen (heute: Henning und Dörte Rüschen) zieht, übernimmt – zunächst noch als Haushälterin – Metas spätere Stiefmutter Sophie Albers.
In Wraggenort hilft Meta Heinrich und den Schwiegereltern, den damals rund 20 Hektar großen Punke-Hof (heute: Hilde Reuter) zu bewirtschaften. Am 2. Januar 1906 kommt dort Tochter Magdalena zur Welt – knapp vier Monate vor dem Tod von Metas Mutter.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 wird Heinrich Punke wie seine Schwager Georg Barkemeyer und Johann Rüschen zur Armee eingezogen und zunächst in Belgien eingesetzt. Aus dieser Zeit existieren stapelweise erhaltene Feldpostkarten, die Heinrich damals an Meta und mitunter auch an seine beiden Kinder adressiert hat. Ob er in dieser Zeit unter anderem auch dem Schrecken des im April 1915 im belgischen Ypern beginnenden Gas-Krieges ausgesetzt ist, lässt sich daraus allerdings nicht entnehmen.
Anders als Johann Rüschen kehrt Heinrich Punke nach Kriegsende 1918 in die Heimat zurück. Das Schicksal ihrer Schwester Annchen, als Kriegswitwe die Kinder allein aufziehen zu müssen, bleibt Meta somit erspart. Gleichwohl ist im Moment des Wiedersehens bereits mehr als die Hälfte ihrer insgesamt knapp 30 Jahre dauernden Ehe vorüber: Im Januar 1932 stirbt Heinrich, der sich in den vorangegangenen Jahren vor allem der Pferdezucht gewidmet hatte, an einem Herzschlag.
Die folgenden Jahre verbringt Meta weiter auf dem Punke-Hof, den Sohn Georg und seine aus Edewecht stammende Ehefrau Auguste nach Heinrichs Tod übernehmen. Zu einer wichtigen Bezugsperson wird sie dabei für ihre im Dezember 1931 geborene Enkelin Hilde, die sie regelmäßig beaufsichtigt. Natürlich packt Meta aber auch noch selbst mit an, wenn auf dem Feld oder im Stall helfende Hände benötigt werden. Das wird ihr an einem vermutlich nasskalten Frühjahrstag des Jahres 1940 – ein halbes Jahr nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – zum Verhängnis: Was zunächst wie eine harmlose Erkältung anmutet, entwickelt sich schnell zu einer Lungenentzündung. Meta stirbt am 5. April 1940, dem 26. Geburtstag ihrer Nichte Henny Wilkens. Beerdigt ist sie vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Dionysius-Kirche in Holle.