Meta Barkemeyer wird am 5. Februar 1845 als viertes Kind von Hinrich Tönjes und Anna Tönjes auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Ingo Stöver und Sara Bolte) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Johann Heinrich Tönjes, Johann Tönjes und Bernhard Tönjes und die ältere Schwester von Diedrich Tönjes, Hinrich Tönjes Junior, Hermann Tönjes, Anna Sophia Tönjes, Catharine Schwarting und Sophie Wilkens.
Zwei Wochen nach Metas Geburt annektieren die USA die im Südwesten an ihr Staatsgebiet angrenzende Republik Texas. Ein Ereignis mit einer längeren Vorgeschichte: Sie beginnt damit, dass der Amerikaner Moses Austin 1820 von Spanien die Erlaubnis erhält, in Texas – damals Teil der spanischen Kolonie Mexiko – 300 US-Farmer mit ihren Familien anzusiedeln. Eine Vereinbarung, die Mexiko nach der 1821 erlangten Unabhängigkeit zunächst für nichtig erklärt, dann aber doch anerkennt und sogar noch erweitert. Zwischen den daraufhin zahlreich ins Land strömenden Neusiedlern und der Zentralregierung in Mexiko-Stadt kommt es jedoch schon bald zu Spannungen. Sie münden in den Texanischen Unabhängigkeitskrieg, den die von Austins Sohn Stephen und Sam Houston angeführten Texaner 1836 für sich entscheiden.
Nach der Gründung der Republik gibt es in Texas zwei Lager: Eine Fraktion um Vize-Präsident Mirabeau Lamar will an der politischen Unabhängigkeit festhalten und das texanische Staatsgebiet durch eine Fortsetzung des Krieges gegen Mexiko im Westen bis zum Pazifik ausdehnen. Die andere Fraktion um Präsident Houston hingegen strebt mittelfristig einen Beitritt zur USA an und ist im Falle einer gütlichen Einigung mit Mexiko anfangs sogar bereit, dem südlichen Nachbarn in umstrittenen Grenz-Fragen entgegenzukommen. Nicht so der im Dezember 1844 neu gewählte US-Präsident James Polk – er gibt den Texanern volle Rückendeckung für ihre Positionen und erreicht damit, dass die Republik am 19. Februar 1845 ihre Auflösung erklärt.
Kurz nach dem formellen Anschluss am 29. Dezember 1845 provozieren amerikanische Truppen im immer noch umstrittenen Grenzgebiet am Rio Grande einen mexikanischen Angriff. Der dadurch ausgelöste Krieg endet im Februar 1848 für Mexiko mit einer verheerenden Niederlage. Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo muss das Land seine nördlichen Provinzen Alta California und Nuevo Mexico an die USA abtreten – die heutigen Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, New Mexico, Utah, Nevada und ein Teil von Colorado und Wyoming. US-Präsident Polk, der die Ausdehnung des eigenen Staatsgebiets über ganz Nordamerika als göttlichen Auftrag ansieht, hat ein wichtiges Ziel erreicht.
Die ausgehenden 40er Jahre des 19. Jahrhunderts sind auch für den damaligen Deutschen Bund eine ereignisreiche Zeit. Die Märzrevolution weckt Hoffnungen auf eine Demokratisierung des Staatswesens, die sich aber letztlich nicht erfüllen. Prominente Republikaner wie Gustav Struve, Carl Schurz oder Lorenz Brentano entziehen sich 1849 ihrer Verhaftung, indem sie in die USA emigrieren. Im Großherzogtum Oldenburg, zu dem Hurrel gehört, setzt bald darauf ebenfalls eine erste Auswanderungswelle ein. Ihr Glück in Nordamerika suchen vor allem die nicht erbberechtigten Kinder aus bäuerlichen Großfamilien: Neben der Einheirat in einen anderen Hof bleibt ihnen kaum eine andere Möglichkeit, den oft ärmlichen Lebensverhältnissen auf dem Lande zu entfliehen.
Zwar sterben 1854 und 1855 in Metas Familie mit Hermann und Anna Sophia zwei Kinder noch vor dem dritten Lebensjahr. Berechtigte Hoffnungen auf eine Übernahme des elterlichen Hofes am Hesterort darf sich aber natürlich nur einer der verbliebenen Geschwister machen – in diesem Fall der 1849 geborene Bruder Hinrich Junior. In der Folge verlassen mit Johann und Bernhard gleich zwei von Metas älteren Brüdern die Heimat. Ob sie noch vor oder erst nach dem Tod des Vaters im März 1861 ihre Reise in die USA antreten und wann genau sie sich in Chicago niederlassen, ist nicht überliefert. Ebenso liegt heute im Dunkeln, ob Meta im Frühjahr 1861 noch zu Hause lebt oder bereits auf einem anderen Hof in Stellung gegangen ist.
Auch über die folgenden 15 Jahre in Metas Leben ist wenig bekannt. Verbürgt ist allerdings der Tag ihrer Hochzeit mit dem langjährigen Schulkameraden Diedrich Barkemeyer, die sie am 3. Oktober 1876 hochschwanger feiert. Sieben Wochen später, am 23. November, kommt auf dem Barkemeyer-Hof am Altenauweg (heute: Irmgard Wachtendorf) Tochter Annchen zur Welt. Am 30. Juli 1879 – dem 18. Geburtstag ihrer bald darauf ebenfalls nach Chicago auswandernden jüngsten Schwester Sophie – folgt die zweite Tochter Meta Johanne und am 16. Juni 1883 schließlich Sohn Georg.
Der Alltag auf dem zu dieser Zeit rund 20 Hektar großen Hof, den Diedrich und Meta nach dem Tod von Diedrichs Vater im August 1880 offiziell übernehmen, ist von harter Arbeit geprägt. Sehr wahrscheinlich ist das die Ursache dafür, dass Meta nur etwas mehr als zehn Jahre später – also noch vor ihrem 50. Geburtstag – invalide wird und aufgrund starker Geh- und Rückenbeschwerden von ihren heranwachsenden Töchtern gepflegt werden muss. Eine Aufgabe, die nach der Heirat und dem damit verbundenen Auszug von Annchen und Meta Johanne die Haushälterin Sophie Albers übernimmt.
Meta stirbt am 25. März 1906 im Alter von nur 61 Jahren, ohne dass sich ihr Zustand noch einmal wesentlich gebessert hätte. Von Sohn Georg, der zu jener Zeit seinen Militärdienst beim Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19 in Osternburg absolviert, ist überliefert, dass er sich im Wissen um den Ernst der Lage an den Tagen zuvor mehrfach um Urlaub bemüht, diesen letztlich aber nicht genehmigt bekommt. Vom Tod der Mutter erfährt er durch seinen Vater, der sich an jenem nasskalten Sonntag aufs Fahrrad setzt und zur Kaserne fährt. Georgs Teilnahme an der Beerdigung, die wenige Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude stattfindet, ist dann jedoch kein Problem.