Martha Catharine Gröne wird am 16. Februar 1888 als zweites Kind von Johann Diedrich Mönnich und Anna Mönnich in Wüsting geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Anna Mathilde Mönnich und die ältere Schwester von Johann Diedrich Mönnich Junior und Heinrich Hermann Mönnich.
Wenige Wochen vor Marthas Geburt kommt es in der spanischen Provinz Huelva in Andalusien zu einer ungewöhnlichen Allianz: Minenarbeiter und örtliche Großgrundbesitzer verbünden sich gegen den britischen Bergbau-Konzern Rio Tinto, der vor Ort auf höchst fragwürdige und andernorts längst verbotene Art und Weise Kupfer abbaut, nämlich durch Kalzinierung. Dabei wird der aus den Minen geförderte Kupferkies auf offenen Feuern geröstet, die große Mengen an Schwefel freisetzen. Eine massive Belastung für die Umwelt – viele Einwohner in den Tälern erkranken und sterben, der saure Regen führt darüber hinaus zu massiven Ernteausfällen.
Am 1. Februar 1888 treten die Bergarbeiter in einen Streik und fordern von der Regierung ein Verbot des giftigen Rauchs. Zusammen mit einer Abordnung der Großgrundbesitzer und begleitet von ihren Familien und einer Musikkapelle ziehen sie drei Tage später vor das örtliche Rathaus, um dort ihre Forderung schriftlich zu überreichen. Zwar empfängt der Bürgermeister, der zuvor zur Verstärkung der Polizei zusätzliche Kräfte von der Armee angefordert hat, eine Delegation der beiden Gruppen. Im Gespräch stellt er jedoch unmissverständlich klar, dass er keine rechtliche Möglichkeit sehe, in ihrem Sinne zu handeln.
Vom Balkon des Rathauses erteilt der Bürgermeister anschließend den Befehl, die Menge auseinander zu treiben. Daraufhin eröffnen die berittenen Soldaten das Feuer auf die Demonstranten. In der allgemeinen Panik kommen mindestens 45 Menschen ums Leben. Andere Quellen sprechen sogar von mehr als 100 Toten – viele Schwerverletzte sterben erst an einem der folgenden Tage. Am Ende wird für das Massaker zwar nie jemand zur Verantwortung gezogen. Letztlich beugt sich die Regierung jedoch dem öffentlichen Druck und verbietet Rio Tinto am 29. Februar die Kalzinierung unter freiem Himmel.
Vom andalusischen Drama und seinem Ausgang nimmt im Deutschen Reich mit Sicherheit kaum jemand Notiz. Dort bewegt dafür nur drei Wochen nach Marthas Geburt ein anderes Ereignis die Gemüter: der Tod von Kaiser Wilhelm I. am 9. März 1888. Dessen Sohn Friedrich III. besteigt den Thron bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, er stirbt nach nur 99 Tagen Regentschaft am 15. Juni. Für den seit Anfang 1871 amtierenden Reichskanzler Otto von Bismarck beginnen daraufhin schwierige Zeiten, er findet zu Nachfolger Wilhelm II. keinen rechten Draht und wird von diesem im März 1890 zum Rücktritt gedrängt.
Als im Juli 1898 auch Bismarck stirbt, besucht Martha bereits seit vier Jahren die Volksschule in Wüsting. Weitere Details aus ihrer Kinder- und Jugendzeit sind in der Familie nicht bekannt. Mit zwei jüngeren Brüdern hat sie jedoch von Anfang an kaum eine Chance, die im Ortsteil Hinterhahnekamp gelegene Brinksitzerei ihrer Eltern zu übernehmen. Vermutlich geht sie deshalb schon bald nach Konfirmation und Schulabschluss auf irgendeinem anderen Hof oder in einem Haushalt in der näheren Umgebung in Stellung.
Über die näheren Umstände, die am 16. Juli 1914 – nur wenige Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs – in Osternburg zur Geburt ihres unehelichen Sohnes Georg Hermann führen, lässt sich nur spekulieren. Danach scheint Martha zunächst auf den elterlichen Hof zurückzukehren, denn dort stirbt Georg Hermann im Februar 1916. Wo Martha die folgenden Jahre verbringt und wie sie das Kriegsende im November 1918 und die in die Hyperinflation von 1923 mündende Geldentwertung erlebt, liegt heute weitgehend im Dunkeln. Erst ab 1924 lässt sich ihr Lebensweg wieder einigermaßen gesichert verfolgen. In diesem Jahr nämlich tritt sie in die Dienste des Forstarbeiters Friedrich Gröne aus Reiherholz, der nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau dringend Hilfe bei der Versorgung der beiden zu Halbwaisen gewordenen Töchter Mariechen und Toni benötigt. Wie so häufig in derartigen Fällen bleibt es nicht beim reinen Dienstverhältnis: Nur etwas mehr als ein Jahr später stehen Martha und Friedrich in Hude vor dem Traualtar.
Gemeinsame Kinder gehen aus der am 12. Juni 1925 geschlossenen Ehe nicht hervor. Doch auch so haben Martha und Friedrich alle Hände voll zu tun, Mariechen, Toni und sich selbst durch die turbulenten Zeiten zu bringen – angefangen von der nach dem Börsenkrach in New York im Oktober 1929 um sich greifenden Weltwirtschaftskrise über die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 bis hin zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939. Als die Wehrmacht in jenem verhängnisvollen Spätsommer auf Befehl Adolf Hitlers ohne Vorwarnung das Nachbarland Polen überrollt, lebt Stieftochter Mariechen allerdings schon nicht mehr in der Forstarbeiter-Wohnung in Reiherholz (heute: Dieter und Hannelore Drieling), sondern in einem Haushalt in der Wesermarsch.
Wie Martha und Friedrich nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 über die Runden kommen, darüber ist ebenfalls nur wenig überliefert. Zwar liegt Deutschland in der Stunde Null am Boden, doch das Leben geht auch unter britischer Besatzung weiter. Und es entsteht neues: Stieftochter Mariechen, seit Februar 1945 mit Hermann Röben aus Großenmeer verheiratet, bringt im November 1945 Hilde zur Welt, Friedrichs und Marthas erstes Enkelkind. Im Januar 1948 folgt Hildes Schwester Waltraut, der allerdings nur ein kurzes Leben beschieden ist. Sie stirbt im Juni 1949 nach dem Sturz in einen Moorgraben, kurz vor der Hochzeit von Marthas zweiter Stieftochter Toni mit Erich Wichmann.
Das Jahrzehnt des Wirtschaftswunders beginnt für Martha und Friedrich mit den Vorbereitungen für ihre Silberhochzeit, die sie im Juni 1950 sehr wahrscheinlich in der Gastwirtschaft „To‘n drögen Schinken“ feiern. In den folgenden Jahren kommen die weiteren Enkelkinder Heino, Horst, Änne und Inge hinzu. Als Friedrich 1956 nach mehr als 36 Jahren in Diensten der Forstverwaltung Hasbruch in den Ruhestand geht, gibt es für ihn und Martha noch einmal einen Ortswechsel: Beide ziehen zu Mariechen und Hermann Röben, die seit November 1954 in einem von Hans und Aline Ladmann gekauften Haus in Hurrel wohnen (heute: Uta Trump und Karl-Heinz Kunert). Dort verbringen beide ihren Lebensabend, bis Friedrich im April 1966 an Altersschwäche stirbt.
Martha selbst stirbt am 1. Mai 1967, ebenfalls an Altersschwäche. Beerdigt ist sie vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.