Katharine Timmermann wird am 14. März 1873 als sechstes Kind von Arend Hinrich Ahlers und Catharina Margareta Ahlers in Nordenholzermoor geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Johann Hinrich Ahlers, Beta Gesine Ahlers, Anna Catharine Wortmeyer, Johann Diedrich Ahlers und Metta Voigt.
Im März 1873 besucht die Iwakura-Mission das Deutsche Reich. Dabei handelt es sich um eine aus Regierungsmitgliedern und hochrangigen Experten bestehende japanische Delegation, die schon im Dezember 1871 zu einer Erkundungsreise durch die westliche Staatenwelt aufgebrochen ist und bislang Termine in den USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wahrgenommen hat. Unter der Leitung von Staatskanzler Iwakura Tomomi soll sie zum einen Erkenntnisse sammeln, wie Japan nach dem Ende der auf Abschottung setzenden Politik der Tokugawa-Ära Anschluss an den Rest der Welt finden kann. Zum anderen will die Mission aber auch für die Auflösung diverser, das Land benachteiligender Verträge früherer Regierungen mit den Westmächten werben.
Nach einer feierlichen Begrüßung auf dem Bahnhof Bentheim am 7. März besichtigt die Delegation zunächst die Krupp-Werke in Essen und reist dann weiter nach Berlin. Dort stehen in den folgenden drei Wochen unter anderem Treffen mit Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Otto von Bismarck auf dem Programm. Daneben bleibt aber auch Zeit zum Besuch touristischer Attraktionen wie dem Zoologischen Garten, dem von Alfred Brehm initiierten Aquarium oder von Schloss Sanssouci in Potsdam. Abstechern nach Russland, Dänemark und Schweden folgt am 1. Mai 1873 die erneute Einreise nach Deutschland mit den weiteren Stationen Hamburg, Frankfurt und München. Über Österreich-Ungarn, Italien und die Schweiz geht es dann Mitte Juli 1873 zurück nach Tokio.
Tagebuchaufzeichnungen einzelner Delegationsmitglieder belegen, dass diese besonders von der autoritären preußischen Staatsform und der starken Stellung des Kaisers beeindruckt sind. Auch das Gesundheitswesen wird als vorbildlich angesehen, so dass Japan die Ausbildung von Medizinern künftig am Vorbild deutscher Hochschulen ausrichtet. Wirtschaftlich sucht das Land nach Ende der Iwakura-Mission jedoch vor allem den Schulterschluss mit Großbritannien. Dazu gehören neben dem Import verschiedenster britischer Erzeugnisse Verträge über die Lieferung von Lokomotiven und den Bau von Kriegsschiffen für die japanische Marine. An den zwei Jahrzehnte zuvor erzwungenen, einseitig niedrigen Zolltarifen für britische, amerikanische, preußische, russische, französische und niederländische Waren ändert sich jedoch bis auf weiteres nichts.
In den Jahren ab 1854, in denen Japan wie zuvor schon China ins Blickfeld der Westmächte rückt, ändern Katharines Eltern mehrfach den Wohnsitz. Ihr Vater stammt aus Grüppenbühren, die Mutter aus Nordenholz. Nach der Hochzeit im Januar 1857 lassen sich beide offenbar zunächst in Habbrügge nieder, denn dort kommt im Oktober desselben Jahres Katharines ältester Bruder Johann Hinrich zur Welt. Ihre Schwester Beta Gesine wird dagegen wie auch die nachfolgenden Kinder in Nordenholzermoor geboren – in einem Heuerhaus, das Katharines Großvater Hinrich Osterloh 1860 erbaut hat und das ihr Vater 1868 von dem zwischenzeitlichen Eigentümer Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn kauft (heute: Hans-Jürgen und Anke Voigt).
Über die Kinder- und Jugendzeit von Katharine ist in der Familie nichts mehr bekannt. Neben dem Besuch der Volksschule Nordenholz wird sie aber wie ihre Geschwister von klein auf in der elterlichen Landwirtschaft eingebunden sein. Danach geht sie vermutlich auf einem anderen Hof oder in einem Haushalt im nahegelegenen Hude in Stellung. Dort lernt Katharine ihren künftigen Ehemann Diedrich Timmermann aus Kirchkimmen kennen, der in Hude als Dienstknecht arbeitet. Im März 1889 – also wahrscheinlich noch vor diesem Zusammentreffen – scheidet unter tragischen Umständen Katharines mit dem Seemann Johann Hinrich Wortmeyer verheiratete Schwester Anna Catharine aus dem Leben.
Katharine und Diedrich heiraten am 8. Mai 1894, fünf Wochen nach dem Tod von Katharines Mutter. Danach ziehen sie von Hude nach Hurrel, wo zwischen Februar 1895 und November 1906 die gemeinsamen Kinder Martha, Adolf, Heinrich, Johann, Bertha, Karl Diedrich und Karl zur Welt kommen. Wo genau im Dorf Katharine und Diedrich zu dieser Zeit arbeiten und wohnen, lässt sich heute allerdings nicht mehr rekonstruieren.
Im Dezember 1907 stirbt Katharines Vater – möglicherweise ist das der Anlass, der Katharine mit Diedrich und den Kindern nach Nordenholzermoor zurückkehren lässt. Ob die mittlerweile neunköpfige Familie in den kommenden Jahren auf dem elterlichen, seit 1904 von Katharines Schwester Metta und ihrem Ehemann Johann Voigt bewirtschafteten Hof oder irgendwo in der Nachbarschaft lebt, lässt sich aber mehr als 110 Jahre später ebenfalls nicht mehr mit Gewissheit beantworten. Aktenkundig ist dagegen die Geburt von zwei weiteren Kindern: Im März 1909 kommt Hanna zur Welt, im Juli 1910 Georg. Letzterer stirbt kurz nach seinem zweiten Geburtstag an Diphtherie.
Kurz nach Georgs Tod kaufen Katharine und Diedrich in Hurrel einen eigenen, knapp zehn Hektar großen Hof (heute: Thomas und Kerstin Schwantje). Dort bringt Katharine im August 1914, während überall im Land Millionen Soldaten aufmarschieren und an die verschiedenen Schauplätze des Ersten Weltkriegs verfrachtet werden, ihr zehntes Kind Friedel zur Welt. Da er zu diesem Zeitpunkt kurz vor seinem 18. Geburtstag steht, dürfte auch Katharines ältester Sohn Adolf dabei sein. Sein späterer Einsatz an der Front ist zumindest durch zwei in den amtlichen Verlustlisten notierte, im Herbst 1916 und im Frühjahr 1918 erlittene Verwundungen belegt.
Mitten in den Wirren des ersten Kriegsjahres macht Tochter Martha Katharine zur Großmutter: Enkel Enno ist da, schon bald gefolgt von seiner Schwester Wilma. Beide wachsen zunächst in Vielstedt auf, wo Martha mit ihrem Ehemann Heinrich von Kempen wohnt – bis sie im März 1920 überraschend stirbt. Heinrich heiratet daraufhin im Januar 1921 Katharines jüngere Tochter Bertha. Aus dieser Ehe gehen sieben weitere Enkelkinder hervor, von denen aber vier früh sterben – drei 1921, 1922 und 1925 noch im Säuglingsalter und das vierte (Hans-Helmut von Kempen) im September 1932 im Alter von vier Jahren. Zu diesem Zeitpunkt wohnen Heinrich und Bertha mit den überlebenden Kindern Rudolf, Lorenz und Robert bereits in Katharines unmittelbarer Nachbarschaft: Sie haben dort 1926 auf einem vom Timmermann-Hof abgetrennten Grundstück ein Haus gebaut (heute: Uta Trump und Karl-Heinz Kunert).
Die stetig wiederkehrenden Schicksalsschläge in ihrer Familie, verbunden mit den Unsicherheiten der aus den USA nach Deutschland überschwappenden Weltwirtschaftskrise, setzen Katharine bereits vor dem Tod von Enkel Hans-Helmut mental zu. Sie verbringt deshalb nahezu das gesamte Jahr 1930 in einer Oldenburger Klinik. Erst als sich die wirtschaftliche Lage Mitte der 30er Jahre normalisiert, geht es ihr nach und nach besser.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 und dem Stellungsbefehl für mehrere Söhne und Enkel kommen jedoch neue Sorgen und Ängste hinzu – die sich am Ende des Krieges zumindest zum Teil bewahrheiten. Sohn Johann, als einer der letzten aus der Familie eingezogen, wird Anfang 1945 in Ostpreußen vermisst. Als Katharine diese Nachricht erhält, ist sie bereits unheilbar an Krebs erkrankt. Zwar erlebt sie die Einnahme Hurrels durch kanadische Truppen noch mit, stirbt aber nur zwei Monate später. Beerdigt ist sie am 15. Juni 1945 auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.