Johann Georg Ahrens – Biographie

Johann Georg Ahrens wird am 2. September 1829 als erstes oder zweites Kind von Johann Gerd Ahrens und Margarete Ahrens auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Rolf Ahrens und Sonja Kosmann) geboren. Er ist der Zwillingsbruder von Hermann Ahrens und der ältere Bruder von Catharina Margareta Barkemeyer, Hermann Ahrens, Anna Christine Janzen, Helene Siemer, Johann Hinrich Ahrens und Johann Ahrens.

In den Wochen vor Johann Georgs Geburt setzen russische Streitkräfte ihren Vormarsch auf die osmanische Hauptstadt Konstantinopel fort. Damit nähert sich der im April 1828 begonnene Russisch-Türkische Krieg seinem Ende. Als die rund 35.000 Mann starke Zaren-Armee am 28. August 1829 die Stadt Adrianopel (heute: Edirne) einnimmt und somit nur noch 60 Kilometer vor ihrem Ziel steht, bricht in Konstantinopel Panik aus. Sultan Mahmud II. bleibt keine andere Wahl, er muss den Gegner um Friedensverhandlungen ersuchen. Diese münden in den Vertrag von Adrianopel, den Vertreter beider Seiten am 14. September 1829 unterzeichnen.

Die Niederlage ist für das Osmanische Reich mit diversen Gebietsverlusten verbunden. So erhält Russland neben dem Donau-Delta einen großen Teil der Ostküste des Schwarzen Meeres zugesprochen, ferner Teile Armeniens. Die Eroberungen ergänzen die bereits nach dem Russisch-Türkischen Krieg von 1806 bis 1812 gewonnenen Territorien. Dazu gehörten unter anderem ein Teil des Fürstentums Moldau sowie die Region Budschak. Beide Provinzen vereinte Zar Alexander I. später zum Gouvernement Bessarabien und warb für dessen Besiedelung gezielt deutschstämmige Bauern an.

Der Waffengang von 1828/29 ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts die insgesamt neunte kriegerische Auseinandersetzung der beiden Staaten. Dabei geht es zum einen um pures Großmacht-Streben, zum anderen aber auch um Religion. So sieht sich Russland in der Nachfolge des 1453 von den Osmanen zerschlagenen Byzantinischen Reiches und gleichzeitig als Schutzmacht jener christlich-orthodoxen Völker, die in osmanisch verwalteten Landstrichen leben. So sichert der Vertrag von Adrianopel unter anderem die Souveränität der Ersten Hellenischen Republik und stellt dem Fürstentum Serbien eine größere Autonomie in Aussicht.

Von den Veränderungen auf der Landkarte Südosteuropas nimmt in Hurrel vermutlich niemand groß Notiz. Schon gar nicht Johann Georgs Eltern, die in jenem Herbst alle beide ihrer vermutlich zu früh geborenen Zwillingskinder verlieren. Drei Wochen nach seinem Bruder Hermann stirbt am 6. November 1829 auch Johann Georg, ohne dass das Kirchenbuch der Gemeinde Hude eine Todesursache nennt. Beerdigt ist er fünf Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.