Helene Witte wird am 21. Dezember 1861 als neuntes Kind von Tönjes Hinrich Witte und Anna Catharine Witte auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Ewald und Adda Haverkamp) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Hinrich Witte, Anna von Seggern, Gerhard Witte, Johann Diedrich Witte, Meta Gesine Witte, Heinrich Witte, Meta Aline Witte und Catharine Marie Witte.
Eine Woche vor Helenes Geburt stirbt auf Schloss Windsor bei London Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Der in Oberfranken geborene Cousin und Ehemann von Queen Victoria wird nur 42 Jahre alt, offizielle Todesursache ist eine Typhus-Infektion. Aus heutiger Sicht möglich sind aber auch Magenkrebs oder Morbus Crohn, da Albert schon seit längerem an chronischen Magenbeschwerden leidet. Mit Alberts Tod endet eine Beziehung, die in Europas Fürstenhäusern des 19. Jahrhunderts Seltenheitswert genießt – galt doch die Ehe mit Victoria, aus der zwischen 1840 und 1857 insgesamt neun Kinder hervorgegangen sind, als ausgesprochen glücklich. Beide Partner verehrten einander und führten ein skandalfreies, geradezu mustergültiges Familienleben. Als Prinzgemahl war Albert der wichtigste Berater Victorias in sämtlichen Regierungsangelegenheiten und schrieb fast alle ihre Reden. Viele Zeitgenossen sahen in ihm sogar den heimlichen König.
Victoria reagiert erschüttert auf den Verlust, sie trägt bis an ihr eigenes Lebensende ausschließlich Trauerkleidung und zieht sich für mehrere Jahre völlig aus der Öffentlichkeit zurück. Gleichzeitig versucht sie, die Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann wachzuhalten, indem sie ihm zu Ehren zahlreiche Denkmäler errichten lässt. Eines davon, das den Prinzgemahl mit einem Bauplan des Kristallpalastes in der Hand zeigt und so seine Rolle bei der Ausrichtung der Londoner Weltausstellung von 1851 hervorhebt, steht seit August 1865 auf dem Marktplatz von Alberts Heimatstadt Coburg. Zur Einweihung reist Victoria mit all ihren neun Kindern an. Knapp sechs Monate später, am 6. Februar 1866, erscheint sie erstmals seit 1861 wieder zur jährlichen Parlamentseröffnung im House of Lords – für sie als Queen eigentlich ein Pflichttermin.
Wie bis zu diesem Zeitpunkt Helenes Leben in Hurrel verläuft, darüber lässt sich mehr als 150 Jahre später nur mutmaßen. Fest steht allerdings, dass ihr von da an nur noch wenige Wochen bleiben: Helene stirbt am 10. März 1866, gerade einmal vier Jahre alt, und wird sechs Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.