Heinz Spreen wird am 9. Februar 1935 als zweites Kind von Bernhard Spreen und Martha Spreen geboren. Er ist der jüngere Bruder von Fritz Spreen. Mit Benno Spreen hat er darüber hinaus noch einen Halbbruder aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Marta Spille.
Am Tag von Heinz‘ Geburt findet auf dem Waldfriedhof in München der im Alter von 76 Jahren verstorbene Flugzeug-Konstrukteur Hugo Junkers seine letzte Ruhestätte. Es ist ein Staatsbegräbnis, vom seit Anfang 1933 regierenden Führer Adolf Hitler persönlich angeordnet. Vor den zahlreich erschienenen Trauergästen würdigt Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß Junkers‘ Verdienste und legt einen Kranz nieder.
Eine Farce sondergleichen – wie so häufig in den ersten Jahren der Nazi-Herrschaft geht es dem Regime mit dieser Aktion einzig und allein darum, den Schein zu wahren. Denn regierungsintern gilt Junkers aufgrund seiner demokratischen Gesinnung als Staatsfeind. Die von ihm geführten Junkers-Werke in Dessau, in denen unter anderem das erfolgreiche Verkehrsflugzeug Ju-52 gebaut wird, sieht Reichsminister Hermann Göring hingegen als ideale Plattform für seine ehrgeizigen Aufrüstungspläne an. Bereits im Oktober 1933 lässt er deshalb Junkers verhaften und zwingt ihn dazu, die Aktienmehrheit an seinem Unternehmen einer staatlichen Treuhandgesellschaft zu übertragen. Danach steht der so Entmachtete in seinem Sommersitz in Bayrischzell zeitweise unter strengem Hausarrest.
Nur wenige Wochen nach Junkers‘ Tod verkündet Göring die Gründung der Luftwaffe. In Dessau werden fortan vor allem Sturzkampfbomber der Marke Ju-87 montiert, zusammen mit einer militärisch nutzbaren Version der Ju-52. Beide Modelle kommen sporadisch im Spanischen Bürgerkrieg zum Einsatz, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 stehen schon mehr als 350 Ju-87 bereit.
Zu diesem Zeitpunkt sind Heinz und sein älterer Bruder Fritz längst Halbwaisen. Wann genau und unter welchen Umständen Mutter Martha stirbt, ist heute nicht mehr bekannt. Gleiches gilt für den Ort ihrer Beerdigung. Bis zu Marthas Tod lebt die Familie im Oldenburger Stadtteil Eversten, wo Vater Bernhard in der an der Tonkuhle gelegenen Niederlassung der Dampfziegelei Dinklage arbeitet. Anschließend zieht Bernhard auf den Hurreler Hof seiner Eltern Friedrich und Mathilde Spreen an der Pirschstraße (heute: Karin Spreen) zurück, die sich zunächst um Fritz und Heinz kümmern. Seit der Hochzeit im Mai 1939 lebt auch Bernhards zweite Frau Marta Spille auf dem Spreen-Hof. Anfang April 1940 kommt dort Heinz‘ Halbbruder Benno zur Welt.
Ob Heinz noch wie Fritz in die Volksschule Hurrel eingeschult wird, lässt sich heute nicht mehr mit letzter Gewissheit sagen. Falls ja, wechselt er jedoch bereits im Verlauf der ersten oder zweiten Klasse nach Dingstede, wo die Familie spätestens ab 1942 an der Nutteler Straße ein heute nicht mehr bestehendes, damals zum Hof von Tönjes Diedrich Grashorn gehörendes Heuerhaus bewohnt. Dort wächst Heinz wie die meisten Klassenkameraden zeitweise ohne Vater auf: Bernhard Spreen erhält bereits kurz nach dem Umzug einen Stellungsbefehl zur Wehrmacht und kommt erst 1948 aus russischer Gefangenschaft frei.
Kurz nach der Rückkehr des Vaters beendet Heinz die Volksschule. In den nach wie vor vom Mangel an allem Lebensnotwendigen geprägten Nachkriegsjahren seinen Lebensweg zu gehen, gestaltet sich für ihn nicht ganz einfach: Durch Wachstumsstörungen in der Kindheit nur von sehr kleinem Wuchs und schwacher Konstitution, kommt schwere Feldarbeit für ihn zum Beispiel kaum in Frage. Schließlich findet Heinz eine Anstellung auf dem Hof von Georg Osterloh (heute: Wilfried und Rita Osterloh), wo er zeitweise auch wohnt. Dort verdient er im Zuge des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs der 50er Jahre genug, um sich eine gebrauchte NSU Quick zu kaufen. Mit ihr fährt er in seiner freien Zeit oft umher.
Im Herbst 1961 wechselt Heinz in Dingstede noch einmal den Hof und arbeitet fortan auf dem Betrieb von Gerold Kreye. Allerdings nur für kurze Zeit: Im darauffolgenden Frühling verschlimmern sich seine Beschwerden und er stirbt am 27. Mai 1962 im Alter von nur 27 Jahren. Beerdigt ist Heinz drei Tage später auf dem Neuen Friedhof in Kirchhatten.