Heinrich Nicolaus Sparke wird am 5. Mai 1867 als erstes Kind von Gerhard Adolph Sparke und Anna Margarete Sparke auf dem elterlichen Hof in Maibusch (heute: Hein Dirk Auffarth) geboren. Er ist der ältere Bruder von Mathilde Wefer, Karl Georg Sparke, Georg Hinrich Sparke und August Heinrich Sparke.
Zwei Tage nach Heinrichs Geburt beginnt in der britischen Hauptstadt London eine internationale Konferenz, die über die Zukunft des Großherzogtums Luxemburg entscheiden soll. Die Lage im Vorfeld ist einigermaßen verfahren: Gemäß der 1815 auf dem Wiener Kongress vereinbarten Neuordnung Europas wird Luxemburg in Personalunion vom niederländischen König regiert, ist aber gleichzeitig Mitglied des Deutschen Bundes und des Deutschen Zollvereins. Um Frankreich aus dem Mitte 1866 begonnenen Krieg gegen Österreich herauszuhalten, hatte Preußens Ministerpräsident Otto von Bismarck Frankreichs Kaiser Napoleon III. im Vorfeld zugesichert, dessen Expansionsgelüste Richtung Luxemburg zu dulden. Diese Absprache war jedoch zunächst nicht nach außen gedrungen.
Mit Napoleons im März 1867 unterbreiteten Angebot, Luxemburg für 5 Millionen Gulden zu kaufen, zeigt sich der niederländische König Wilhelm III. durchaus einverstanden – stellt aber die Bedingung, dass Bismarck seine Zustimmung dazu öffentlich macht. Daraufhin bricht in der deutschsprachigen Presse und Bevölkerung ein Sturm der Entrüstung los, denn Luxemburg wird weithin noch immer als ein deutsches Land angesehen. Bismarck kann seine Zusage nicht mehr einhalten, Wilhelm tritt vom Kaufvertrag zurück. Auch in Frankreich kocht nun die Volkseele. Napoleon mobilisiert seine Truppen, Bismarck droht mit einer Generalmobilmachung des Norddeutschen Bundes.
Mit Russland als Vermittler fassen die Teilnehmer der Londoner Konferenz bis zum 11. Mai 1867 folgende Beschlüsse: Der Kauf Luxemburgs durch Frankreich findet nicht statt, Staatsoberhaupt bleibt der niederländische König. Darüber hinaus zieht Preußen seine in der Festung Luxemburg stationierten Truppen ab und das Großherzogtum erklärt seine Neutralität in künftigen Konflikten. Eine Lösung, mit der Bismarck gut leben kann. Nicht jedoch Napoleon. Frankreichs Kaiser fühlt sich vom preußischen Kanzler hintergangen – ein wesentlicher Grund für die Verschärfung des Konflikts zwischen den beiden Großmächten und den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870. An dessen Ende wiederum stehen im Januar 1871 die Niederlage Frankreichs und die Ausrufung des deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles.
Die Begeisterung, mit der die Menschen überall in Deutschland die beiden letztgenannten Ereignisse feiern, gehört vermutlich mit zu den frühesten Erinnerungen, die Heinrich an seine Kindheit hat. Nähere Details über diese Zeit sind in der Familie heute freilich nicht mehr bekannt. Sehr wahrscheinlich kristallisiert sich aber schon recht früh heraus, dass Heinrich eines Tages den Hof seiner Tante Anna Schweers in Hurrel (heute: Gerold und Annegret Sparke) erben wird. Anna, die ältere Schwester seiner Mutter, ist dort mit Gerhard Schweers verheiratet. Die im November 1856 geschlossene Ehe bleibt kinderlos, so dass sich Anna und Gerhard vermutlich schon nach der Geburt von Heinrichs jüngeren und somit auf dem elterlichen Hof in Maibusch vorrangig erbberechtigten Brüdern Gedanken darüber machen, ob er als Nachfolger in Frage kommt.
Wann genau Heinrich nach Hurrel übersiedelt, ist nicht überliefert. Vielleicht unmittelbar nach Abschluss der Volksschule, eventuell auch erst einige Jahre später. Da es sich bei dem Schweers-Hof um einen der ältesten und größten Betriebe des Dorfes handelt, dürfte jedoch bei der Vorbereitung der zunächst mittels Pachtvertrag geplanten Übergabe möglichst wenig dem Zufall überlassen worden sein.
Seine künftige Ehefrau findet Heinrich in der unmittelbaren Nachbarschaft: Am 24. Oktober 1893 heiratet er Magdalene Heinemann, deren Eltern den bereits 1428 erwähnten und damit ältesten noch bestehenden Hof Hurrels bewirtschaften (heute: Ursula Schlake). Beide Höfe stehen seit jeher in enger Verbindung, weil der Schweers-Hof 1501 aus einer von Johan Barkhus veranlassten Teilung des Heinemann-Hofes hervorgegangen ist. Letzteres eine Tatsache, die allerdings 1893 keiner der beiden Familien bewusst sein dürfte.
Am 18. September 1894 kommt mit Georg das einzige Kind des jungen Paares zur Welt. Ob die Ursache für das Ausbleiben weiterer Kinder bereits mit Magdalenes Tuberkulose-Erkrankung zusammenhängt, die sie knapp 16 Jahre später – am 12. April 1910 – das Leben kostet, ist zwar reine Spekulation. Völlig ausschließen lässt es sich jedoch nicht.
Dennoch wächst Georg nicht allein heran. Als im Sommer 1901 innerhalb weniger Wochen Heinrichs Schwester Mathilde und deren Ehemann Christian sterben, nehmen Heinrich und Magdalene deren jüngsten, damals gerade zwei Jahre alten Sohn Heinrich Wefer bei sich auf. Es bleiben im ersten Jahrzehnt des anbrechenden 20. Jahrhunderts nicht die einzigen Trauerfälle in Heinrichs Familie: Im März 1905 stirbt Bruder Karl Georg an Tuberkulose, im August 1905 Vater Gerhard Adolph an Diabetes.
Obwohl neu zugezogen, beteiligt sich Heinrich schon recht bald federführend am sozialen Leben des Dorfes. So gehört er im April 1899 zu den Mitbegründern des Schützenvereins Hurrel, wo er fortan im Vorstand als Schießmeister agiert. Im Frühjahr 1912 hebt er zudem mit elf anderen Bauern aus der Umgebung den Reiterverein Sandersfeld aus der Taufe und wird gleich dessen erster Vorsitzender. Auch im Vorstand der 1902 gegründeten Molkerei Wüsting ist er aktiv.
Dreieinhalb Jahre nach Magdalenes Tod, am 16. Oktober 1913, heiratet Heinrich Mathilde Albers aus Sandersfeld und wird unmittelbar darauf zum zweiten Mal Vater: Am 20. Oktober 1913 kommt der gemeinsame Sohn Adolf zur Welt. Im selben Jahr baut Heinrich an das Hauptgebäude des Hofes ein neues Wohnhaus an. Es folgen die turbulenten Jahre des Ersten Weltkriegs, an dem sowohl Sohn Georg als auch Neffe Heinrich Wefer teilnehmen. Ersterer kehrt 1918 von der Front zurück, letzterer nicht. Auch Heinrichs Mutter Anna Margarete und Gerhard Schweers erleben das Ende des Krieges nicht, beide sterben im Frühjahr 1916. Wie testamentarisch vereinbart, wird Heinrich nach dem Tod des Onkels neuer Hofbesitzer, seine Tante Anna erhält ein lebenslanges Wohnrecht.
Am 24. April 1920 macht die Ankunft von Tochter Adele die Familie komplett. Wie Heinrich sie durch die Wirren der Hyperinflation steuert, ist nicht überliefert. Als die Zeiten wieder besser werden, kauft Sohn Georg im Nachbardorf Altmoorhausen einen eigenen Hof (heute: Dieter Fangmann und Ulrike Meyer-Fangmann). Der zweite Sohn Adolf bereitet sich derweil auf die spätere Übernahme des elterlichen Hofes vor. Im Oktober 1928 stirbt Heinrichs Tante Anna Schweers im Alter von 93 Jahren.
Ein derart biblisches Alter zu erreichen ist Heinrich nicht vergönnt: Er stirbt am Heiligabend des Jahres 1939, knapp vier Monate nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Beerdigt wird er wenige Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.