Gesine Margarete Brockshus – Biographie

Gesine Margarete Brockshus wird am 31. Dezember 1851 als drittes Kind von Hermann Brockshus und Gesche Brockshus auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Kerstin und Thomas Schwantje) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Hermann Brockshus Junior und Johann Hinrich Brockshus. Mit Mette Catharine Fischbeck, Johann Christian Brockshus, Heinrich Diedrich Brockshus, Bernhard Brockshus, Aline Catharine Burkhart, Heinrich Martin August Brockshus und Johann Diedrich Brockshus hat sie zudem noch sieben Halbgeschwister aus zwei später geschlossenen Ehen ihres Vaters.

Der Dezember 1851 steht in der Zweiten Französischen Republik ganz im Zeichen eines von Präsident Louis Napoléon Bonaparte angeführten Staatsstreichs. Weil die 1848 erlassene Verfassung eine direkte Wiederwahl des Präsidenten nicht vorsieht und im Parlament die nötige Zweidrittelmehrheit für eine Änderung dieser Vorgabe nicht zustande kommt, entschließt sich der Neffe des ehemaligen Kaisers Napoleon I. am 2. Dezember zusammen mit führenden Militärs zum Putsch. Der Zeitpunkt dafür ist symbolträchtig gewählt: Am 2. Dezember 1804 wurde Napoleon I. zum Kaiser gekrönt, am 2. Dezember 1805 siegte die Grande Armée in der Schlacht bei Austerlitz.

Als der gewaltsame Widerstand der Republik-Befürworter nach drei Tagen zusammenbricht, lässt Louis Napoléon tausende politische Gegner verhaften und kündigt für den 21. Dezember eine Volksabstimmung über seinen Kurs an. Dafür stimmen fast 7,5 Millionen wahlberechtigte Franzosen, dagegen nur 650.000. In den folgenden Wochen erarbeiten Berater des so gestärkten Präsidenten in aller Eile eine neue Verfassung, die dessen Amtszeit auf zunächst zehn Jahre erweitert und am 14. Januar 1852 in Kraft tritt. Am 21. November 1852 folgt ein weiteres Referendum zur Wiederherstellung des Kaisertums, was erneut eine breite Mehrheit der Befragten befürwortet. Daraufhin wird Louis Napoléon am 2. Dezember 1852 – dem Jahrestag des Staatsstreichs – unter dem Namen Napoleon III. zum Kaiser auf Lebenszeit ausgerufen.

Ähnlich turbulent wie in Frankreich geht es bald schon auch in Gesine Margaretes Familie in Hurrel zu. Am 8. Juli 1852 stirbt Mutter Gesche, woraufhin Vater Hermann am 28. Januar 1853 Metta Menkens aus Grüppenbühren heiratet. Nun ist zwar für seine drei kleinen Kinder wieder eine Frau im Haus, doch Gesine Margarete profitiert davon nicht mehr: Sie stirbt nur eine knappe Woche darauf, am 3. Februar 1853. Beerdigt ist Gesine Margarete sieben Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.