Gesine Ahrens wird am 2. Oktober 1885 als sechstes Kind von Hermann Ahrens und Anna Katharina Ahrens auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Rolf Ahrens und Sonja Kosmann) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Catharine Gesine Ahrens, Sophie Ahrens, Helene Ahrens, Johann Gerhard Ahrens und Heinrich Ahrens und die ältere Schwester von Mathilde Münstermann, Hermann Friedrich Ahrens und Johann Ahrens. Darüber hinaus hat sie mit Meta Ahrens, Adeline Marks und Anna Gesine Ahrens noch drei ältere Halbschwestern aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Margarete Elise Schweers.
Zwei Wochen nach Gesines Geburt hissen deutsche Marinesoldaten auf den Marshall-Inseln die Reichsflagge. Damit gilt die 180 Quadratkilometer große, nach dem britischen Kapitän John Marshall benannte Inselgruppe im Westpazifik offiziell als deutsches Schutzgebiet. Sie ergänzt die Besitznahmen, die die 1882 in Berlin von mehreren Bankiers und Großfinanziers gegründete Neuguinea-Kompagnie in der Region bereits getätigt hat. Die größten davon sind Kaiser-Wilhelms-Land im Nordosten von Papua-Neuguinea und der östlich vorgelagerte Bismark-Archipel. In Kaiser-Wilhelms-Land beginnen im November 1885 erste Arbeiten für den Bau der späteren Hauptstadt Finschhafen.
Im Juni 1886 bezieht der ehemalige Vizeadmiral Georg von Schleinitz für die Neuguinea-Kompagnie in Finschhafen Quartier. Ihm obliegt als erstem Landeshauptmann die Aufgabe, das Gebiet zu erschließen, autonom zu verwalten und Siedler anzuwerben. Die damit verbundenen Schwierigkeiten bekommt von Schleinitz rasch am eigenen Leib zu spüren: Im Januar 1887 stirbt Ehefrau Margot an Malaria, er selbst leidet ebenfalls zunehmend unter gesundheitlichen Problemen und kehrt daraufhin im folgenden Jahr nach Deutschland zurück. Wenige Wochen nach seiner Abreise löst am 13. März 1888 ein Vulkanausbruch auf der rund 100 Kilometer nördlich von Finschhafen gelegenen Ritter-Insel einen Tsunami aus, der Schätzungen zufolge 3.000 Menschenleben fordert. Zu den Toten gehört auch der in Diensten der Neuguinea-Kompagnie stehende Naturforscher Carl Hunstein, den die Flutwelle während einer Expedition auf dem Bismarck-Archipel überrascht. Drei Jahre später muss Finschhafen nach einem großflächigen Malaria-Ausbruch geräumt werden und bleibt bis 1901 unbewohnt.
Die beschriebenen Rückschläge für die deutschen Kolonial-Pioniere im Westpazifik erlebt Gesine in Hurrel nicht mehr mit: Sie stirbt bereits am 7. August 1887, ohne dass das Kirchenbuch der Gemeinde Hude eine Todesursache nennt. Beerdigt ist Gesine vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.