Gerhard Haverkamp wird am 2. November 1850 als dreizehntes Kind von Gerd Hinrich Haverkamp und Gesche Haverkamp auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Eike und Nathalie Haverkamp) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Tönjes Hinrich Haverkamp, Johann Haverkamp, Beta Haverkamp, Metta Haverkamp, Beta Mönnich, Heinrich Haverkamp, Tönjes Hinrich Haverkamp, Röbe Haverkamp, Gerhard Haverkamp, Paul Friedrich August Haverkamp, Bernhard Haverkamp und Gesine Meyer und der ältere Bruder von Nicolaus Friedrich Peter Haverkamp.
Eine Woche nach Gerhards Geburt kommt es in London zur ersten Begegnung zwischen Queen Victoria und ihrer afrikanischen Patentochter Sara Forbes Bonetta. Diese weitgehend in Vergessenheit geratene Episode der britischen Geschichte nimmt ihren Anfang im Sommer 1850, als der Marinekapitän Frederick Forbes im westafrikanischen Dahomey (heute: Benin) im Auftrag von Victoria Verhandlungen mit König Gezo führt. Zu Beginn offeriert Gezo seinem Gegenüber Geschenke – darunter auch ein etwa siebenjähriges Sklavenmädchen aus Nigeria, das Forbes zunächst nicht annehmen will. Schnell realisiert er jedoch, dass seine Weigerung für das Mädchen womöglich einem Todesurteil gleichkäme: In Dahomey nämlich steht ein hoher Feiertag vor der Tür, an dem traditionell Menschenopfer zelebriert werden. Da das Mädchen zuvor nicht mit einem der zahlreichen Sklaventransporte nach Nordamerika verschifft wurde und trotz seiner unglücklichen Situation einen sehr vornehmen Eindruck macht, vermutet Forbes, dass es sich bei ihr um eine Prinzessin oder eine andere hochgestellte Persönlichkeit handeln muss.
Auf der Rückfahrt nach Großbritannien gibt Forbes seinem Schützling den neuen Namen Sara, kombiniert mit seinem eigenen Namen und dem seines Schiffes „HMS Bonetta“. Wie von ihm erhofft findet Victoria Gefallen an Sara und erklärt sich spontan bereit, für ihre weitere Ausbildung aufzukommen. Zunächst bleibt sie in der Obhut von Forbes, der allerdings nur wenige Monate später stirbt. Sara wiederum entwickelt aufgrund des für sie ungewohnten englischen Klimas einen hartnäckigen Husten, so dass Victoria ihre Patentochter im Mai 1851 auf eine Schule in Sierra Leone schickt. Vier Jahre später kehrt Sara aber nach England zurück und bleibt dem Königshaus zeitlebens eng verbunden.
Als Sara das Schiff besteigt, das sie nach Sierra Leone bringen soll, lebt Gerhard in Hurrel bereits nicht mehr. Woran er am 20. Januar 1851 stirbt, darüber gibt das Kirchenbuch der Gemeinde Hude wie bereits bei seinen vor ihm verstorbenen Geschwistern Tönjes Hinrich, Beta, Metta, Gerhard, Paul Friedrich August und Bernhard keine Auskunft. Beerdigt ist Gerhard fünf Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.