Georg Friedrich Schütte wird am 18. August 1913 als drittes Kind von Diedrich Schütte und Marie Schütte auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Manfred und Heike Köster) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Johann Schütte und Heinrich Schütte und der ältere Bruder von Willi Schütte.
In den Tagen vor Georgs Geburt erweisen in Zürich mehr als 50.000 Menschen August Bebel am offenen Sarg die letzte Ehre. Der auch im Ausland hoch angesehene Pionier der deutschen Sozialdemokratie ist am 13. August in einer Kurklinik im nahegelegenen Passugg mit 73 Jahren einem Herzversagen erlegen. An seiner Urnen-Bestattung am 17. August auf dem Friedhof Sihlfeld nehmen 1.200 ausgewählte Gäste aus ganz Europa teil, und selbst die schon damals ehrwürdige „New York Times“ urteilt in einem Nachruf: „Niemand ist groß genug, um Bebel zu ersetzen.“
Um die Frage, wie sich Bebel – wäre er noch am Leben und auf dem Höhepunkt seiner politischen Macht gewesen – ein knappes Jahr später bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhalten hätte, sind in den Jahrzehnten danach immer wieder Debatten geführt worden. Wer glaubt, mit Bebel hätte es keine Burgfriedenspolitik der SPD gegeben, beruft sich unter anderem auf dessen konsequent ablehnende Haltung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Auf der anderen Seite ist dem als Sohn eines Unteroffiziers geborenen „Arbeiterkaiser“ in späteren Jahren Patriotismus durchaus nicht fremd – insbesondere, wenn es gegen das in seinen Augen zutiefst reaktionäre Russische Kaiserreich von Zar Nikolaus II. geht. Gut möglich also, dass Bebel sich im Juli 1914 vom Argument, einen Verteidigungskrieg gegen Russland führen zu müssen, hätte überzeugen lassen.
Letztlich ist die Diskussion darüber müßig: Die nach Bebels Tod von Friedrich Ebert und Hugo Haase geführte SPD stellt sich hinter Kaiser Wilhelm II. und stimmt am 4. August 1914 im Berliner Reichstag der Ausgabe von Kriegsanleihen zu. Daraufhin nimmt die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts ihren Lauf und bestimmt – unter anderem durch die kriegsbedingte Abwesenheit des Vaters – in weiten Teilen Georgs kurzes Leben. Es endet nur ein halbes Jahr nach dem Friedensvertrag von Versailles, der im Juni 1919 Deutschlands Niederlage besiegelt. Im Dezember 1919 erkrankt Georg an Diphtherie, die bei ihm nicht nur den Rachen befällt, sondern als eher seltene Nebenwirkung auch die Nieren angreift. Er stirbt eine Woche vor Heiligabend und wird am 20. Dezember 1919 auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.