Georg Hermann Rüdebusch wird am 25. Oktober 1889 als sechstes Kind von Johann Heinrich Rüdebusch und Anna Rüdebusch auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Birgit Ganteföhr) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Johann Diedrich Rüdebusch, Heinrich Rüdebusch, Frieda Barkemeyer, Martha Petermann und Gesine Müller. Darüber hinaus hat er mit Johann Hermann Wübbenhorst, August Wübbenhorst, Aline Wübbenhorst und Hermann Theodor Wübbenhorst vier zum Zeitpunkt seiner Geburt bereits verstorbene Halbgeschwister aus der ersten Ehe seiner Mutter mit Diedrich Wübbenhorst.
Wenige Wochen nach Georgs Geburt veröffentlicht Bertha von Suttner ihren Anti-Kriegsroman „Die Waffen nieder!“ Darin schildert die österreichische Friedens-Aktivistin die fiktiven Erlebnisse der Wiener Gräfin Martha Althaus, die in vier zwischen 1859 und 1871 geführten Kriegen (Sardinischer Krieg, Deutsch-Dänischer Krieg, Preußisch-Österreichischer Krieg, Deutsch-Französischer Krieg) zwei Ehemänner, ihre Geschwister und ihren Vater verliert. Danach wird Martha Althaus nur noch von einem einzigen Gedanken beherrscht: „Die Kriege müssen aufhören. Und jeder Mensch muss beitragen, was er nur immer kann, auf dass die Menschheit diesem Ziele – sei’s auch nur eine Tausendstel Linie – näher rücke.“
Die Veröffentlichung macht Bertha von Suttner auf einen Schlag zu einem Aushängschild der damals auch im Deutschen Reich viele Anhänger findenden Friedensbewegung. Während sie in den folgenden Jahren nahezu pausenlos durch Europa reist und auf zahlreichen Friedenskongressen für ihre Ideen wirbt, wächst Georg in einem vermutlich deutlich militaristischer geprägten Umfeld auf. Schließlich ist das nahegelegene Oldenburg ein bedeutender Garnisons-Standort, das dort beheimatete Infanterie-Regiment Nr. 91 drückt der damals rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt seinen Stempel auf. Zwischen 1893 und 1896 führt dort der spätere „Held von Tannenberg“ und Reichspräsident Paul von Hindenburg den Oberbefehl.
Noch während Hindenburgs Dienstzeit in Oldenburg wird Georg in die Volksschule in Lintel eingeschult, ab 1897 besucht er dann die in jenem Jahr neu errichtete Volksschule Hurrel (heute: Gunda Hagestedt). Zu den in etwa gleichaltrigen Mitschülern gehören neben seiner ein Jahr älteren Schwester Gesine unter anderem Adele Busch, Frieda Busch, Johann Mönnich, Gerhard Schwarting und Friedrich Wilkens.
Gemäß in der Gemeinde Hude geltendem Jüngstenrecht ist es an Georg, eines Tages den 1521 zum ersten Mal urkundlich erwähnten Rüdebusch-Hof zu übernehmen. Deshalb besucht er ab Herbst 1905 – neben der täglichen Arbeit auf dem elterlichen Betrieb – die Landwirtschaftliche Winterschule in Delmenhorst. Ein aus dieser Zeit erhaltenes Zeugnis bescheinigt Georg durchweg gute Leistungen, einschließlich der Fächer „Betragen“, „Ordnung“ sowie „Fleiß und Aufmerksamkeit“.
Ob der Bertha von Suttner im Dezember 1905 verliehene Friedensnobelpreis bei Georg und seinen Klassenkameraden zum Gesprächsthema wird, ist nicht überliefert. Zumindest innerhalb der Familie gibt es zu diesem Zeitpunkt andere Sorgen. Georgs Vater Johann Heinrich ist schwer erkrankt, er stirbt im Oktober 1906 an einem Magengeschwür. Auch seine mit im Haushalt lebende Großmutter Anna Clauss – beim Tod des Vaters 86 Jahre alt – baut körperlich stark ab.
Wie es derweil um Georgs eigene Gesundheit steht, lässt sich allenfalls vermuten. Er stirbt am 23. März 1907 im Alter von nur 17 Jahren in einem Oldenburger Krankenhaus. Als Todesursache nennt das Kirchenbuch eine „Leberkrankheit“. Der Eintrag kann durchaus als Hinweis auf eine Infektion mit Tuberkulose gelten – also jener Krankheit, an der bereits seine vier Halbgeschwister und vermutlich auch der älteste Bruder Johann Diedrich im frühen Kindesalter verstorben sind. Beerdigt ist Georg wenige Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.