Friedrich Wilhelm Quitsch wird am 25. September 1898 als erstes Kind von Hermann Quitsch und Johanne Quitsch auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Marlies und Markus Pape) geboren. Er ist der ältere Bruder von Johann Quitsch, Henriette Den Hoed, Heinrich Quitsch, Käthe Logemann, Ewald Quitsch, Gesine Steimke und Martha Grashorn.
Vier Tage nach Friedrich Wilhelms Geburt findet in Kanada eine landesweite Volksabstimmung zur Prohibition statt. Damit löst Premierminister Wilfrid Laurier ein 1896 gegebenes Wahlversprechen an die Befürworter eines generellen Alkoholverbots ein. Ähnlich wie in den USA erfährt die unter anderem von kirchlichen Kreisen und Frauenverbänden getragene Abstinenz-Bewegung im Kanada des ausgehenden 19. Jahrhunderts viel Zuspruch. Der zur damaligen Zeit in Bars und Saloons reichlich fließende Alkohol gilt ihren Mitgliedern als Wurzel allen Übels – nicht nur aus gesundheitlicher, sondern vor allem auch aus sozialer Sicht. Prohibitions-Gegner hingegen argumentieren, dass sich durch ein schlichtes Verbot an den Ursachen übermäßigen Alkoholkonsums wenig ändere und dass die Kriminalisierung eines ganzen Wirtschaftszweiges unweigerliche neue Probleme hervorrufe.
Das Referendum fällt denkbar knapp aus. Mit einem Ergebnis von 51,3 Prozent machen die Abstinenzler zwar das Rennen, die Wahlbeteiligung bleibt jedoch mit gerade einmal 44 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zudem stimmen in der überwiegend französischsprachigen Provinz Québec mehr als 80 Prozent der Wähler gegen die Prohibition. Aus diesem Grund setzt sich Laurier – selbst Frankokanadier aus Québec – über das rechtlich nicht bindende Votum hinweg und lässt das Parlament stattdessen über ein Gesetz abstimmen, das die Hoheit in der Alkohol-Frage den einzelnen Provinzen überlässt. Ein generelles, von 1901 an geltendes Verbot bringt daraufhin zunächst nur die flächen- wie einwohnermäßig kleinste Provinz Prince Edward Island auf den Weg.
Im 1871 gegründeten Deutschen Reich brennt das Thema Prohibition in jenen Jahren weder Regierenden noch Regierten sonderlich unter den Nägeln. Gleichwohl sind auch hierzulande Abstinenzler aktiv, etwa im „Katholischen Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke“ von Josef Neumann oder in der 1892 gegründeten Blaukreuz-Bewegung. Auf Friedrich Wilhelms kurzes, bis zum Schluss in Hurrel verbrachtes Leben hat die auch heute noch kontrovers geführte Diskussion rund um den Alkohol aber definitiv keinen Einfluss: Er stirbt bereits am 14. Januar 1904 an Brechdurchfall. Beerdigt ist Friedrich Wilhelm sechs Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.