Frieda Schweers – Biographie

Frieda Schweers wird am 29. April 1908 als viertes Kind von Hinrich Schweers und Gesine Schweers auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Ingo und Edo Schweers) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Anna Harms, Berta Möhlenbrock und Johann Schweers und die ältere Schwester von Diedrich Schweers.

Am Tag vor Friedas Geburt endet in LaPorte im US-Bundesstaat Indiana eine Mordserie, deren Ausmaß erst in den folgenden Wochen offenbar wird. In der Nacht zum 28. April 1908 geht die Farm der Witwe Belle Gunness in Flammen auf. Bei der Untersuchung der Brandursache findet die Polizei nicht nur die sterblichen Überreste von einer Frau und drei Kindern, sondern 13 weitere Leichen und diverse andere menschliche Knochenfragmente. Schon bald ist Gewissheit, dass es sich bei Gunness um eine der berüchtigtsten „Schwarzen Witwen“ der Kriminalgeschichte handelt. Nachdem sie zwischen 1897 und 1902 zwei Ehemänner und vermutlich auch mehrere ihrer Kinder getötet und dafür Geld von der Lebensversicherung kassiert hatte, schaltete sie regelmäßig Heiratsannoncen in überregionalen Zeitungen. Wer daraufhin Kontakt aufnahm und sich durch ihre Briefe betören ließ, landete – nachdem er wie das mutmaßlich letzte Opfer Andrew Helgelien zuvor einen größeren Betrag auf Gunness‘ Konto eingezahlt hatte – mit Strychnin vergiftet unter dem Fundament ihres Schweinestalls.

Als Brandstifter und Mörder von Gunness verhaftet die Polizei den Farmarbeiter Ray Lamphere. Der wiederum behauptet, die in den Resten der Farm ohne Kopf aufgefundene Frauenleiche sei gar nicht seine Chefin – diese habe ihren Tod nur vorgetäuscht und sei untergetaucht. Eine Aussage, die sich weder widerlegen noch erhärten lässt: Eine von zahlreichen Schlagzeilen begleitete Fahndung nach Gunness bleibt ohne Ergebnis. Am Ende wird Lamphere lediglich wegen Brandstiftung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Noch Jahrezehnte später kursieren in den USA Spekulationen, Gunness könne noch am Leben sein und ihr mörderisches Treiben möglichweise sogar an anderer Stelle fortgeführt haben.

So viele Schlagzeilen Belle Gunness 1908 in ihrer Heimat produziert – in Deutschland und somit auch in Hurrel dürfte davon kaum etwas ankommen. Doch auch hierzulande gibt es in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg vergleichbare Fälle. Etwa jenen der Hamburger Hebamme Elisabeth Wiese oder den des Frankfurter Varieté-Künstlers Karl Hopf.

Als der ebenfalls mit Gift arbeitende Serienmörder Hopf Anfang 1914 in einem aufsehenerregenden Prozess vor dem Frankfurter Schwurgericht zum Tode verurteilt wird, lebt Frieda bereits nicht mehr: Sie stirbt am 2. Februar 1911 an einer Lungenentzündung. Beerdigt ist Frieda vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.