Arthur Pape wird am 18. Juli 1914 als sechstes Kind von Hinrich Pape und Gesine Pape auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Marlies und Markus Pape) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Klara Wachtendorf, Georg Pape, Johann Pape, Adolf Pape und Rudolf Pape und der ältere Bruder von Ida Busemann, Frieda Pape, Rosa Westerholt, Heino Pape und Walter Pape. Daneben hat er mit Katharine Wieting, Anna Marie Eilers, Heinrich Pape, Karl Friedrich Pape, Friedrich Wilhelm Pape und den als Kindern verstorbenen Johanne Gesine Pape und Johann Pape noch sieben Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters und mit Wilhelm Engels einen älteren Halbbruder mütterlicherseits.
Arthurs Geburtstag steht im Deutschen Reich und weiten Teilen Europas ganz im Zeichen der sogenannten Juli-Krise, die auf die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie durch den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip in Sarajevo folgt. Was sich an diesem warmen, aber überwiegend verregneten Samstag im Einzelnen zuträgt, schildert die Journalistin Christa Pöppelmann in ihrem 2013 erschienenen Sachbuch „Juli 1914 – Wie man einen Weltkrieg beginnt und die Saat für einen zweiten legt“. Dort findet sich unter anderem ein im Laufe des Tages angefertigter Lagebericht des bayerischen Berlin-Gesandten Hans von Schoen, der durch einen Kontaktmann im Außenministerium vom bevorstehenden Ultimatum Österreich-Ungarns an Serbien Wind bekommen hat.
Das Ultimatum werde auf 48 Stunden befristet und unannehmbar sein, schreibt von Schoen an seinen Dienstherrn Ludwig III. nach München. Und weiter: „Wie sich die anderen Mächte zu einem kriegerischen Konflikt zwischen Österreich und Serbien stellen werden, wird nach hiesiger Auffassung wesentlich davon abhängen, ob Österreich sich mit einer Züchtigung Serbiens begnügen oder auch territoriale Entschädigungen für sich fordern wird. Im ersteren Fall dürfte es gelingen, den Krieg zu lokalisieren, im anderen Fall dagegen wären größere Verwicklungen wohl unausbleiblich.“
Entgegen den Erwartungen geht Serbien am 25. Juli auf die meisten Forderungen des am 23. Juli überstellten Ultimatums ein. Dennoch qualifiziert Österreich-Ungarn die Antwort als „ungenügend“ ab und erklärt dem Nachbarn am 28. Juli den Krieg. Letzteres löst eine Kettenreaktion aus: Der Mobilmachung des serbischen Verbündeten Russlands folgen am 31. Juli deutsche Ultimaten an Frankreich und Russland und schließlich am 1. August die deutsche Generalmobilmachung. Noch am selben Tag erklärt Kaiser Wilhelm II. Russland den Krieg, zwei Tage später dann Frankreich. Weil deutsche Truppen beim Angriff auf Frankreich die Neutralität Belgiens verletzen, tritt am 4. August auch Großbritannien an der Seite Russlands und Frankreichs in den Krieg ein.
Die Folgen dieses heute als Erster Weltkrieg bekannten Konflikts bekommt bald auch Arthurs Familie zu spüren – sein bei den Kämpfen an der Westfront in englische Gefangenschaft geratener Halbbruder Heinrich stirbt im Oktober 1916 unter heute nicht mehr rekonstruierbaren Umständen. Während Arthur diesen Schicksalsschlag als Zweijähriger vermutlich noch nicht bewusst wahrnimmt, sieht es mit dem Tod seiner vier Jahre jüngeren Schwester Frieda schon anders aus: Sie stirbt kurz vor Arthurs Einschulung im Frühjahr 1920 an einem Grippe-Virus.
In der Grundschule Hurrel gehören unter anderem Johann Heinemann, Johann Lange, Gustav Rüdebusch, Diedrich Schweers, Adolf Sparke, Friedel Timmermann und Georg Wieting zu Arthurs in etwa gleichaltrigen Mitschülern. Nach Schulabschluss und Konfirmation ist Arthur zunächst der einzige aus der Familie, der sich außerhalb der Landwirtschaft orientiert: Vom 1. Mai 1929 bis zum 30. April 1933 absolviert er eine Maurerlehre bei der Firma Johann Raschen in Rethorn. Die Abschlussprüfung am 27. April 1933 in Ganderkesee besteht er mit „gut bis recht gut“ im praktischen Teil und „ziemlich guten“ Leistungen in der Theorie. Nach Lehrabschluss arbeitet Arthur zunächst als Maurer weiter. Als einer der wenigen Hurreler jener Zeit kann er sich dadurch ein eigenes Motorrad leisten, mit dem er zu den jeweiligen Einsatzorten fährt und auch gern mit Familienmitgliedern und Freunden Spritztouren in die nähere Umgebung unternimmt.
Wann genau Arthur zum von den Nationalsozialisten im März 1935 wiedereingeführten Wehrdienst einberufen wird, ist nicht überliefert. Vermutlich gehört er bereits zuvor dem Reichsarbeitsdienst an – Maurer wie er sind dort wegen ihrer handwerklichen Ausbildung sehr begehrt. Der Übergang vom Wehrdienst in den seit September 1939 tobenden Zweiten Weltkrieg erfolgt fließend. Dort wird Arthur zunächst zu einem Bautrupp in Belgien und nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion an die Ostfront abkommandiert. Als passionierter Raucher lässt er sich Erzählungen aus der Familie zufolge immer Zigaretten an den jeweiligen Einsatzort schicken.
Unter welchen Umständen Arthur am 28. Dezember 1941 nahe Sewastopol auf der Halbinsel Krim ums Leben kommt, ist nicht bekannt – lediglich, dass die Familie nahezu zeitgleich mit der offiziellen Verlustmeldung einen Brief mit Weihnachtsgrüßen von ihm erhält. Informationen der Deutschen Kriegsgräberfürsorge zufolge ruhen seine sterblichen Überreste in der Nähe des Flusses Alma und sind noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.