Adolf Pape wird am 10. Oktober 1910 als viertes Kind von Hinrich Pape und Gesine Pape auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Marlies und Markus Pape) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Klara Wachtendorf, Georg Pape und Johann Pape und der ältere Bruder von Rudolf Pape, Arthur Pape, Ida Busemann, Frieda Pape, Rosa Westerholt, Heino Pape und Walter Pape. Daneben hat er mit Katharine Wieting, Anna Marie Eilers, Heinrich Pape, Karl Friedrich Pape, Friedrich Wilhelm Pape und den als Kindern verstorbenen Johanne Pape und Johann Pape noch sieben Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters sowie mit Wilhelm Engels einen älteren Halbbruder mütterlicherseits.
Fünf Tage vor Adolfs Geburt endet nach 771 Jahren die Monarchie in Portugal. Der letzte König Manuel II. muss auf Druck des Militärs das Land verlassen. Manuel hatte den Thron erst zweieinhalb Jahre zuvor als 18-Jähriger bestiegen, nachdem sein Vater Karl I. und der ältere Bruder Ludwig Philipp einem Attentat zum Opfer gefallen waren. Schon damals gab es eine große Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen, die Manuel angesichts nur halbherzig angegangener Reformversuche nicht auflösen konnte. Auch unter seiner Regentschaft blieb die Kluft zwischen der reichen Oberschicht des Landes und der nach einem Staatsbankrott 1891 größtenteils verarmten Bevölkerung bestehen. Den entscheidenden Auslöser für den Umsturz liefert die Ermordung des Parlamentsabgeordneten Miguel Bombarda, einem Wortführer des republikanischen Flügels, am 3. Oktober 1910.
Die Führung der am 5. Oktober ausgerufenen Republik übernimmt der Schriftsteller Teófilo Braga. Seine von einer breiten Mehrheit des Parlaments getragene Regierung verkündet unter anderem eine strikte Trennung von Kirche und Staat. Sämtliche Jesuitenklöster des Landes werden aufgelöst, Zivilehe und die Möglichkeit der Ehescheidung eingeführt. Erwartungsgemäß kommt Portugal angesichts des dadurch heraufbeschworenen Dauerkonflikts mit der katholischen Kirche in den folgenden Jahren nicht zur Ruhe. Mehrere monarchistische Aufstände führen das Land zudem 1911 an den Rand eines Bürgerkriegs.
Nicht nur Portugal erlebt rund um Adolfs Geburt stürmische Tage, auch in Frankreich und Deutschland gärt es. In Paris etwa ruft die Gewerkschaft der Eisenbahner für den 10. Oktober 1910 zu einem Generalstreik auf. Tausende schlecht bezahlte Arbeiter und Angestellte der diversen privaten Bahngesellschaften treten in den Ausstand, der komplette Schienenverkehr droht zusammenzubrechen. Eine für Ministerpräsident Aristide Briand durchaus brisante Situation. Er entzieht sich ihr, indem er kurzerhand sämtliche wehrpflichtigen Bahnmitarbeiter zu einer dreiwöchigen Wehrübung einziehen und sie unter dem Zwang des Militärstrafrechts ihren regulären Dienst versehen lässt.
In Berlin wiederum enden am 10. Oktober 1910 die Mitte September mit einem Streik von Transportarbeitern für eine bessere Bezahlung begonnenen Moabiter Unruhen. Zwar flackern danach auch in anderen Städten wie Köln, Bremen oder Remscheid vereinzelt Unruhen auf. Bis auf die SPD stellen sich jedoch alle im Reichstag vertretenen Parteien hinter die davon betroffenen Firmenleitungen und die oftmals brutal einschreitende Polizei. Monarchie und Herrschaft des seit 1888 regierenden Kaisers Wilhelm II. geraten deshalb zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Sehr wahrscheinlich berichtet auch die am 1. Oktober 1910 zum ersten Mal erscheinende Huder Zeitung über die beschriebenen Ereignisse. Ob das neue Medium in Adolfs Familie regelmäßig gelesen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Zum einen gehört ein Zeitungs-Abonnement in jenen Jahren eher nicht zu den Selbstverständlichkeiten des Dorflebens, zum anderen müssen seine Eltern angesichts der großen Kinderzahl noch mehr als andere jeden nur verfügbaren Pfennig zusammenhalten. Der Zwang zum Verzicht prägt Adolf deshalb von frühen Kindesbeinen an.
Eine Situation, die sich ab Sommer 1914 mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und dessen bis weit in die 20er Jahre hinein zu spürenden wirtschaftlichen Folgen noch einmal verschärft. Noch vor Ende der Schulzeit ist Adolf deshalb gefordert, seinen Teil zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. So hütet er unter anderem regelmäßig die Kühe des 1923 aus Deutsch-Ostafrika neu nach Hurrel gezogenen Nachbarn Leo Jung.
Nach Schulabschluss und Konfirmation verschlägt es Adolf nach Brettorf. Dort wirtschaften im Vergleich zu Hurrel vergleichsweise viele große Bauern, bei denen es für die abgehenden Kinder anderer Höfe immer genug Arbeit gibt. Während dieser Zeit lernt er Elfriede Raschen aus Halenhorst kennen, die in Brettorf ebenfalls vorübergehend eine Stellung gefunden hat. Nach der Hochzeit im Februar 1933 pachten Adolf und Elfriede einen kleinen Hof in Dingstede, auf dem zwei Monate später Tochter Irma zur Welt kommt. Im April 1937 folgt Sohn Herwig. Weil die Erträge des Hofes nicht ausreichen, die Familie über Wasser zu halten, arbeitet Adolf einige Jahre lang nebenbei auf der 1918 gegründeten Ziegelei von Friedrich Knabe in Kirchkimmen.
Der anfangs gehegte Plan, sich wie einige von Adolfs und Elfriedes Brettorfer Bekannten auf ein vom NS-Staat unterbreitetes Siedlungsangebot in Mecklenburg zu bewerben, ist zu jener Zeit bereits wieder vom Tisch. Kurz vor Herwigs Geburt nämlich entsteht auf dem elterlichen Hof am Hasenlager Handlungsbedarf: Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau im Januar 1937 sieht sich Hinrich Pape außerstande, den damals knapp 11 Hektar großen Betrieb alleine weiterzuführen. Die jüngsten Söhne Heino und Walter sind für eine Nachfolge noch zu jung, und der eigentlich als Erbe vorgesehene Johann winkt ebenfalls ab, weil sich ihm die Chance bietet, in Munderloh zu günstigen Konditionen den Hof eines kinderlosen Ehepaares zu übernehmen. Somit läuft plötzlich alles auf Adolf zu, der schließlich im Sommer 1937 zu seinem Vater und den jüngeren Geschwistern nach Hurrel zurückzieht.
In den folgenden Jahren erweitert Adolf den Betrieb um einige Hektar, doch dann bringt der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs neue Veränderungen mit sich. Zwar kommt Adolf angesichts des fortgeschrittenen Alters seines Vaters trotz bereits absolvierter Grundausbildung zunächst um einen längeren Fronteinsatz herum, muss aber dann letztlich doch noch zur Wehrmacht einrücken. Das Kriegsende erlebt er in Ungarn, von wo aus er sich im Frühjahr 1945 zu Fuß durch weitgehend zerstörte Landschaften und Orte mehr als tausend Kilometer bis nach Hurrel durchschlägt.
Zu seiner großen Erleichterung sind Elfriede und die beiden Kinder wohlauf. Kein Wiedersehen gibt es hingegen mit seinem Vater, der bei der Einnahme Hurrels durch kanadische Truppen ums Leben gekommen ist, und mit seinen im Krieg gefallenen beziehungsweise vermissten Brüdern Arthur und Heino.
Spätestens mit der Währungsreform von 1948 kehrt auf dem Pape-Hof endlich wieder Normalität ein – und es gibt noch einmal Nachwuchs: Im April 1952 kommt Adolfs und Elfriedes zweiter Sohn Heiko zur Welt. Darüber hinaus nehmen beide in den 50er Jahren mehrere Pflegekinder bei sich auf.
Als Heiko nach Herwigs Heirat mit Christa Hoffrogge und der Übernahme des Hoffrogge-Hofes in Lintel ein Alter erreicht, in dem die Betriebsnachfolge zum Thema wird, stellt abermals das Schicksal die Weichen in eine andere Richtung: Im Dezember 1972 stirbt Elfriede bei einem Verkehrsunfall. Da Heiko für sich als Vollerwerbs-Landwirt keine ausreichenden beruflichen Perspektiven sieht und zudem 1973 nach seiner Hochzeit mit Marlies Kortlang vorübergehend nach Immer zieht, verkleinert Adolf den Betrieb und lebt zeitweise alleine auf dem Hof.
Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Adolf in Rastede bei seiner neuen Lebensgefährtin Grete Segger. Dort erleidet er im Herbst 1979 einen Schlaganfall, von dem er sich, als nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auch noch eine Lungenentzündung hinzukommt, nicht mehr erholt. Er stirbt am 5. November 1979 und wird vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.