Friedrich Heinrich Grummer wird am 18. Dezember 1874 als sechstes Kind von Johann Grummer und Catharine Grummer auf dem elterlichen Hof in Altmoorhausen (heute: Henning Struthoff) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Johann Hermann Grummer, Anna Gesine Grummer, Anna Mathilde Tönjes, Johann Diedrich Grummer und Helene Pflug und der ältere Bruder von Hermann Grummer.
Zwischen Oktober und Dezember 1874 gibt es mehrere intensive Gespräche zwischen den bislang konkurrierenden deutschen Arbeiter-Organisationen ADAV und SDAP über eine stärkere Zusammenarbeit. Der ADAV, 1863 unter der Führung von Ferdinand Lassalle entstanden, besitzt zwar eine sechs Jahre längere Historie, steht aber wegen interner Querelen nach dem Tode Lassalles und diverser Abspaltungen schon seit längerem im Schatten der aufstrebenden, von August Bebel und Wilhelm Liebknecht geführten und stärker an den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels orientierten SDAP. Zunehmende staatliche Repressalien gegen beide Organisationen geben dann den jeweiligen Vorständen den letzten Anstoß, programmatische Unterschiede und persönliche Animositäten in den Hintergrund zu rücken: Am 5. Mai 1875 fusionieren beide Parteien in Gotha zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, kurz SAP.
Die Vereinigung ändert nichts daran, dass der seit 1871 regierende Reichskanzler Otto von Bismarck Sozialdemokraten – wie übrigens auch Katholiken – weiter als „Reichsfeinde“ sieht. Unter dem Eindruck zweier im Frühjahr 1878 auf Kaiser Wilhelm I. verübter Attentate setzt Bismarck deshalb im Oktober 1878 im Reichstag das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ durch. Damit wird die SAP für insgesamt zwölf Jahre in den Untergrund gedrängt. Öffentliche Auftritte oder Versammlungen der Partei sind ebenso verboten wie die Partei-Zeitung „Vorwärts“.
Das kurz Sozialistengesetz genannte Verbot trifft auch die 1875 in Oldenburg gegründete SAP-Ortsgruppe. Ob diese Gruppe Mitglieder oder Sympathisanten im rund 15 Kilometer östlich von Oldenburg gelegenen Altmoorhausen hat, lässt sich heute nicht mehr mit Gewissheit beantworten. Völlig ausgeschlossen ist es nicht: Im Dorf gibt es neben Bauern, Heuerlingen und Landarbeitern bereits einige Einwohner, die ihr Geld in einem der Industriebetriebe der Landeshauptstadt oder in der Arbeiter-Hochburg Delmenhorst verdienen.
In Friedrichs Familie dürfte niemand dazugehören, sie bewirtschaftet schließlich am Pohlweg einen der ältesten und damit auch größten Höfe Altmoorhausens. Dort wächst Friedrich mit fünf der sechs Geschwister auf – die zweitälteste Schwester Anna Gesine ist bereits als Neunjährige einer 1872 im Dorf grassierenden Ruhr-Epidemie zum Opfer gefallen. Sehr wahrscheinlich ab 1881 besucht er die von seinem Elternhaus wenige hundert Meter entfernt liegende Volksschule. Ein Jahr vor Konfirmation und Schulabschluss stirbt dann im August 1888 Mutter Catharine im Alter von nur 49 Jahren.
Nach dem Ende der Volksschule arbeitet Friedrich zunächst weiter auf dem elterlichen Hof, wobei das Verhältnis zu seinem Vater Informationen aus der Familie zufolge nicht frei von Spannungen ist. Ein auf das Jahr 1896 datiertes Foto zeigt überdies, dass er in dieser Zeit seinen Militärdienst absolviert – vermutlich wie die meisten jungen Männer aus der Region beim Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 oder beim Dragoner-Regiment Nr. 19 im damals noch selbstständigen Oldenburger Vorort Osternburg.
Was die folgenden zweieinhalb Jahrzehnte betrifft, so klafft in Friedrichs Lebenslauf eine recht große Lücke. Dokumentiert für diesen Zeitraum ist lediglich der Tod seines Vaters im September 1908, woraufhin Friedrichs jüngerer Bruder Hermann den Grummer-Hof übernimmt. Den Kontakt zur Familie hat Friedrich dort aber mutmaßlich bereits abgebrochen. Obwohl Friedrich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 kurz vor seinem 40. Geburtstag steht, dürfte er als Junggeselle entweder gleich zu Beginn oder im weiteren Lauf des Krieges noch einen Stellungsbefehl erhalten – etwaige Einsatzorte oder sonstige Details liegen allerdings im Dunkeln.
Erst ab Beginn der 20er Jahre ist Friedrichs Werdegang wieder in groben Zügen nachvollziehbar. Er arbeitet zu dieser Zeit als Forstarbeiter in den Sandersfelder Fuhren und heiratet am 12. Mai 1922 seine ehemalige, 14 Jahre jüngere Nachbarin Gesine Heyne. Beide wohnen fortan auf einer kleinen, von Henni Heinemann gepachteten Hofstelle am Sandersfelder Weg in Hurrel (heute: Hans Heinemann). Dort kommt im März 1923 Tochter Alwine zur Welt. Zeit, seine Tochter aufwachsen zu sehen, bleibt Friedrich danach nur begrenzt: Er stirbt am 14. Januar 1935 an den Folgen einer Lungenentzündung und wird vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.