Heino Drieling wird am 21. April 1925 als drittes Kind von Johann Drieling und Alma Drieling auf einem Pachthof an der Hurreler Straße in Vielstedt (heute: Klaus Boehnke) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Herbert Drieling und Gustav Drieling und der ältere Bruder von Anita Kähler, Bertha Paradies, Hans Drieling und Gisela Wiemken.
Im März 1925 veröffentlicht die „Berliner Illustrirte Zeitung“ erstmals ein Kreuzworträtsel. Daraufhin bricht in den folgenden Wochen und Monaten im ganzen Land ein regelrechtes Rätselfieber aus: In immer mehr Zeitungen und Zeitschriften erscheinen plötzlich die in Schwarz und Weiß gehaltenen Kästchen-Aufgaben. Die Suche nach den richtigen Antworten – etwa nach einem Teil des Auges mit vier Buchstaben – beschäftigt gleichermaßen Junge wie Alte, Männer wie Frauen, Arbeiter wie Angestellte. Schon bald greift der Trend auf andere Lebensbereiche über: In den Großstädten werden mit Kreuzworträtsel-Mustern bestickte Kleider zum Mode-Schlager, und das Wenskat-Orchester landet mit dem „Kreuzworträtsel-Foxtrott“ einen Hit.
Der hippe Zeitvertreib ist aus den USA in die noch junge Weimarer Republik herübergeschwappt. Erfunden hat ihn Ende 1913 Arthur Wynne, ein Redakteur der „New York World“: Dessen Chefredakteur hatte kurz vor Redaktionsschluss die Parole ausgegeben, für die Weihnachts-Beilage des Blattes noch schnell ein neuartiges Knobelspiel zu kreieren – eines, das die Leser über die Feiertage beschäftigen würde. Diese Aufgabe löst Wynne mit Bravour. Die bereits beschriebenen Folgen stoßen allerdings nicht überall auf Gegenliebe: Moralapostel befürchten einen Sitten- und Familienzerfall, und die Londoner „Times“ rechnet 1924 vor, dass dem Bruttosozialprodukt der USA für diese „läppische sinnlose Sache“ pro Jahr fünf Millionen Stunden Arbeitszeit verloren gehen.
Zwar vermag die Erfindung des Kreuzworträtsels 1925 in Deutschland Millionen von Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten friedlich zu vereinen. In politischen Fragen stehen sich dieselben Menschen jedoch sieben Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs und zwei Jahre nach dem misslungenen Hitler-Ludendorff-Putsch so unversöhnlich gegenüber wie eh und je. Das zeigt unter anderem der erbittert geführte Kampf um die Nachfolge des im Februar 1925 überraschend verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, den am 26. April 1925 der vom antirepublikanischen „Reichsblock“ aufgestellte Weltkriegs-General Paul von Hindenburg gegen Wilhelm Marx vom aus SPD, Zentrum und DDP gebildeten „Volksblock“ und Ernst Thälmann (KPD) gewinnt. Danach verschärfen sich die Gegensätze weiter, bis schließlich der Aufstieg der Nationalsozialisten in der Weltwirtschaftskrise und die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Hindenburg im Januar 1933 den Untergang der Weimarer Republik besiegeln.
Inmitten der zunehmenden Radikalisierung – der genaue Zeitpunkt ist in der Familie nicht mehr bekannt – bezieht Heino in Hurrel mit seiner Familie ein zum Hof von Heinrich Sparke gehörendes Heuerhaus (heute: Elfriede Sparke). Während Vater Johann von dort aus täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit auf der Ziegelei Munderloh pendelt, besucht Heino mit seinen Geschwistern die nur rund 250 Meter entfernte Volksschule Hurrel. In dieser Zeit erlebt er die komplette Neuausrichtung des Unterrichts auf das zentrale Erziehungsziel der Nationalsozialisten, nämlich kommende Generationen auf den „Selbstbehauptungskampf des deutschen Volkes“ vorzubereiten.
Noch bevor Heino die Schule verlässt, beginnt am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Während einige ehemalige Mitschüler wie Johann Albers oder Willi Schütte schon ihren Wehrdienst ableisten oder kurz darauf zur Wehrmacht eingezogen werden, beginnt Heino im Frühjahr 1940 zunächst eine Bäckerlehre bei August Spanhake in Hude – die er am 31. Januar 1943 mit durchweg guten Leistungen abschließt.
Unmittelbar vor der Anfang Februar 1943 endgültig verlorenen Kesselschlacht von Stalingrad und drei Monate vor seinem 18. Geburtstag dürfte Heino an diesem Tag klar sein, dass auch er bald seinen Stellungsbefehl erhalten wird. Bis es Ende August 1943 so weit ist, arbeitet er noch einige Monate beim Oldenburger Bäcker Heinrich Menke in der Alexanderstraße. Danach führt ihn sein Weg an die von unzähligen Rückzugsgefechten gekennzeichnete Ostfront, an der unter anderem auch seine in etwa gleichaltrigen Klassenkameraden Heinrich Brinkmann, Heino Pape, Heino Rüdebusch, Heino Schwarting, Werner Stöver und Heino Wieting eingesetzt sind.
Heinos Spur verliert sich Anfang März 1945 in der Schlacht um Ostpreußen. Als letztes Lebenszeichen gilt Informationen aus der Familie zufolge eine Postkarte, die er anlässlich des 17. Geburtstags seiner Schwester Bertha am 10. März geschrieben hat. Seither gilt er offiziell als vermisst. Seine persönlichen Daten finden sich in einem Gedenkbuch auf dem 2003 eröffneten Sammelfriedhof Kaliningrad.