Herbert Friedrich Ahrens wird am 9. Februar 1920 als erstes Kind von Heinrich Ahrens und Anna Mathilde Ahrens auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Rolf Ahrens und Sonja Kosmann) geboren. Er ist der ältere Bruder von Henriette Poppe, Wilhelm Hermann Ahrens und Helmut Ahrens.
Der Beginn des Jahres 1920 ist in Deutschland überschattet vom Inkrafttreten des Versailler Vertrages. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg muss die Weimarer Republik als Rechtsnachfolgerin des Deutschen Kaiserreichs umfangreiche Reparationsforderungen und Gebietsabtretungen akzeptieren. Außer den überseeischen Kolonien trifft es unter anderem Elsass-Lothringen, das an Frankreich fällt, und weite Teile Westpreußens: Fortan trennt der Polnische Korridor die Provinz Ostpreußen vom Rest des Reiches ab. Die Freie Stadt Danzig und das Saargebiet kommen unter die Verwaltung des neu gegründeten Völkerbunds.
Für andere umstrittene Gebiete sieht der Versailler Vertrag Volksabstimmungen vor. Die erste davon findet einen Tag nach Herberts Geburt in Nordschleswig statt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung votiert für Dänemark, woraufhin die deutschen Grenzschutztruppen das Gebiet räumen müssen. Andernorts spielt der Volkswille dagegen keine Rolle: Obwohl mehr als 90 Prozent der Bewohner des Hultschiner Ländchens bei Deutschland bleiben möchten, fällt das Gebiet Anfang Februar 1920 an die Tschechoslowakei.
Zur Verbitterung über die unnachgiebige Haltung der Siegermächte gesellt sich angesichts der Erfolge der Bolschewisten im Russischen Bürgerkrieg die Furcht vor einem gesellschaftlichen Umsturz nach sowjetischem Vorbild. Sie führt dazu, dass die vom MSPD-Politiker Friedrich Ebert geführte Reichsregierung jegliche Bestrebungen der weiter links stehenden Parteien USPD und KPD, aus Deutschland eine Räte-Republik zu machen, schon im Keim zu ersticken versucht. Gleiches gilt für die deutsche Industrie, die bereitwillig Geld für einen Antibolschewisten-Fonds spendet und damit unter anderem die Ende 1918 überall im Land entstandenen Freikorps finanziert.
Als diese gefährliche Gemengelage kurzzeitig außer Kontrolle gerät und Mitte März 1920 in den Kapp-Putsch mündet, ist Herbert bereits nicht mehr am Leben. Er stirbt am 24. Februar – dem Gründungstag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei – und wird drei Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.