Johann Georg August Punke – Rufname Georg – wird am 13. März 1902 als erstes Kind von Heinrich Punke und Meta Punke auf dem Hof seines Großvaters Diedrich Barkemeyer in Hurrel (heute: Gerold und Irmgard Wachtendorf) geboren. Er ist der ältere Bruder von Magdalena Mönnich.
Georg ist zwar gebürtiger Hurreler, verbringt dort aber nur die ersten zwei Monate seines Lebens. Als Meta und Heinrich im Mai 1902 heiraten, zieht er mit seiner Mutter auf den Hof des Vaters, den dieser mit den Eltern in Wüsting-Wraggenort bewirtschaftet. In Wüsting besucht Georg ab 1908 acht Jahre lang die Volksschule, konfirmiert wird er im Frühjahr 1916 in der St.-Dionysius-Kirche in Holle. Ein Fest, das Georg, Meta und die knapp vier Jahre jüngere Schwester Magdalena ohne den Vater feiern müssen: Bereits kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 ist Heinrich Punke als Soldat der kaiserlichen deutschen Armee nach Belgien abgerückt.
Als sein Vater Ende 1918 aus dem Krieg zurückkehrt, besucht Georg bereits die Landwirtschaftsschule in Oldenburg, die er 1920 abschließt. Für ihn ist relativ schnell klar, dass er als einziger Sohn eines Tages den rund 20 Hektar großen Hof von den Eltern übernehmen wird. Die passende Frau dazu findet er schon bald ganz in der Nähe: Auguste Jürgens, die von einem Bauernhof im ammerländischen Edewecht stammt, arbeitet im damals von Wilhelm Noll betriebenen Wüstenlander Hof. Georg und Auguste heiraten im Oktober 1929, am 9. Dezember 1931 kommt Tochter Hilde zur Welt.
Vier Wochen nach Hildes Geburt stirbt Heinrich Punke im Alter von nur 54 Jahren an einem Herzschlag. Georg übernimmt daraufhin den Punke-Hof und führt neben der Pferde-, Rinder- und Schweinezucht auch die 1914 von seinem Vater begründete und von zahlreichen Bauern aus den umliegenden Dörfern genutzte Hengststation fort. Zu dieser Zeit ist er auch im Schützenverein Wüsting aktiv und wird dort 1935 zum Schützenkönig ausgerufen.
Zum im September 1939 beginnenden Zweiten Weltkrieg wird Georg zunächst nicht eingezogen – als Begründung dient offenbar die für die Aufrechterhaltung der örtlichen Landwirtschaft als wichtig erachtete Hengststation. Am 5. April 1940 stirbt Georgs Mutter Meta an einer Lungenentzündung. Ihr Begräbnis am 9. April fällt auf den Tag, an dem die deutsche Wehrmacht im Rahmen der Operation Weserübung Norwegen und Dänemark überfällt.
Im Frühjahr 1945 muss Georg doch noch zum Volkssturm einrücken, kann dort aber erwartungsgemäß gegen die sich abzeichnende Niederlage nichts mehr ausrichten. Als der Krieg Anfang Mai endlich zu Ende ist, kehrt er von seinem letzten Einsatzort Fedderwardersiel aus mit dem Fahrrad nach Hause zurück.
In den Nachkriegsjahren legen Georg und Auguste den Schwerpunkt ihrer Arbeit weiter auf die Pferdezucht. Die Hengststation geben sie allerdings nahezu zeitgleich mit der im Oktober 1954 im Wüstenlander Hof gefeierten Silberhochzeit auf – ein Tribut an die seit Beginn der 50er Jahre rasch voranschreitende Technisierung der Landwirtschaft. Die hinzugewonnene Zeit nutzt Georg unter anderem für ehrenamtliches Engagement: So gehört er zu den Mitbegründern des mittlerweile aufgelösten Heimatvereins Wüsting, der ihn Mitte der 70er Jahre für seine langjährige Aktivität zum Ehrenvorsitzenden ernennt.
Das Jahrzehnt des Wiederaufbaus endet für Georg und Auguste mit der im Mai 1959 geschlossenen Ehe ihrer Tochter Hilde mit Günter Reuter. Bis 1966 kommen mit Hajo, Gerd, Ahlke und Hilmar vier Enkelkinder zur Welt. Als Georg 1967 das Rentenalter erreicht, fährt er die Landwirtschaft Stück für Stück zurück und gibt sie schließlich bis Ende der 70er Jahre ganz auf. Seiner Leidenschaft für die Pferdezucht geht er jedoch weiter nach und gibt diese auch an die Enkel weiter.
Im Oktober 1979 feiern Georg und Auguste ihre Goldene Hochzeit bei guter Gesundheit abermals im Wüstenlander Hof. Es soll der vorletzte gemeinsame Hochzeitstag sein: Georg stirbt am 4. August 1981 an einem Herzschlag und wird wenige Tage später auf dem Friedhof der St.-Dionysius-Kirche in Holle beerdigt.