Gerhard Haverkamp wird am 1. Dezember 1840 als neuntes Kind von Gerd Hinrich Haverkamp und Gesche Haverkamp auf dem elterlichen Hof in Hurrel (heute: Eike und Nathalie Haverkamp) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Tönjes Hinrich Haverkamp, Johann Haverkamp, Beta Haverkamp, Metta Haverkamp, Beta Mönnich, Heinrich Haverkamp, Tönjes Hinrich Haverkamp und Röbe Haverkamp und der ältere Bruder von Paul Friedrich August Haverkamp, Bernhard Haverkamp, Gesine Meyer, Gerhard Haverkamp und Nicolaus Friedrich Peter Haverkamp.
Einen Tag nach Gerhards Geburt endet die am 30. Oktober 1840 begonnene 14. Präsidentschaftswahl der USA. Dort setzt sich William Henry Harrison von der Whig Party überraschend deutlich gegen Amtsinhaber Martin Van Buren von der Demokratischen Partei durch. Harrison profitiert außer von seinem Ruf als hochdekorierter General der US-Armee unter anderem davon, dass Van Buren die Folgen der Wirtschaftskrise von 1837 nicht in den Griff bekommen hat. Letzterer ist in der Geschichte der USA der dritte Präsident, der seinen Dienstsitz nach nur einer Amtszeit räumen muss. Harrison wiederum ist bei der Vereidigung am 4. März 1841 bereits 68 Jahre alt und damit der bis dato älteste US-Präsident. Eine Marke, die knapp 140 Jahre später erst Ronald Reagan überbieten wird.
Zwei weitere Rekorde hält Harrison dagegen bis heute: Seine Antrittsrede nach der Vereidigung dauert zwei Stunden, länger als jede andere davor und danach. Umso kürzer ist mit lediglich 32 Tagen Harrisons Amtszeit. Er stirbt am 4. April 1841 an einer Lungenentzündung – die er sich angeblich bei der Rede vor dem Kapitol zuzieht. Um Kritikern seine Vitalität zu demonstrieren, tritt Harrison ohne Hut und Mantel ans Pult und lehnt trotz einsetzenden Eisregens auch einen von Mitarbeitern bereitgehaltenen Schirm ab. Die Krankheit bricht allerdings erst drei Wochen nach diesem Ereignis aus, nachdem Harrison in Washington auf dem Weg zu einem Freund längere Zeit durch strömenden Regen gelaufen war. Durch den plötzlichen und in der Geschichte der USA so noch nicht eingetretenen Tod gerät auch die Nachfolge zu einem Präzedenzfall: Der bisherige Vize-Präsident John Tyler muss sich nach seiner Vereidigung am 6. April 1841 über Monate hinweg des von parteiinternen Gegnern erweckten Eindrucks erwehren, er sei nur geschäftsführender Präsident.
Alles andere als ein Präzedenzfall ist derweil Gerhards weiteres Schicksal in Hurrel. Nach dem erstgeborenen Bruder Tönjes Hinrich und den Zwillingsschwestern Beta und Metta ist er bereits das vierte Kind seiner Eltern, von dem sie vor oder kurz nach Vollendung des ersten Lebensjahres Abschied nehmen müssen. Gerhard stirbt am 10. Januar 1842 und wird fünf Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.