Metta Brockshus wird am 31. Januar 1833 als sechstes Kind von Christian Menkens und Ahlke Menkens in Grüppenbühren bei Ganderkesee geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Hermann Menkens, Anna Cathrine Hagestedt, Johann Hinrich Menkens, Anna Harms und Ahlke Margarete Menkens und die ältere Schwester von Meta Möhlenhoff, Gesine Möhlenhoff und Sophie Schröder.
Eine Woche nach Mettas Geburt trifft Otto von Wittelsbach auf einem britischen Kriegsschiff in der griechischen Hauptstadt Nafplio ein. Der 17-jährige Sohn des bayerischen Königs Ludwig I. ist auf Vorschlag Großbritanniens, Russlands und Frankreichs auserkoren worden, das seit 1830 vom Osmanischen Reich unabhängige Land als König Otto I. zu regieren. Ein Kompromiss, auf den sich am Ende alle drei beteiligten Schutzmächte verständigen konnten, nachdem zuvor zwei andere Prinzen – Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld und Karl von Bayern – abgelehnt hatten. Zu den Bedingungen gehört unter anderem, dass Otto sich lediglich „König von Griechenland“ und nicht „König der Griechen“ nennen darf: Noch leben viele Griechen nach wie vor unter osmanischer Herrschaft, und Konflikte mit Sultan Mahmud II. sind vor allem von britischer Seite nicht erwünscht.
Da Otto noch nicht volljährig ist, stellt Vater Ludwig ihm zunächst einen Regentschaftsrat aus Finanz- und Verwaltungsexperten zur Seite. Sie schaffen die Grundlagen für einen an deutschen Vorbildern orientierten Staat, in dem fortan sogar das bayerische Reinheitsgebot für Bier gilt. Zur neuen Hauptstadt bestimmt der Rat Athen – damals eine lediglich 4.000 Einwohner zählende Provinzstadt, die im Laufe der osmanischen Herrschaft jeglichen Glanz der Antike eingebüßt hat. Athen und ganz Griechenland diesen Glanz zurückzugeben, ist der erklärte Wunsch des bekennenden Philhellenen Ludwig, und Ottos eigene Ziele stehen diesen Ambitionen nur wenig nach. Dem Volk antiken Vorbildern gemäß ein demokratisches Mitspracherecht einzuräumen, kommt dem neuen König freilich nicht in den Sinn. Konflikte mit seinen Untertanen, die letztlich 1862 zu seinem Sturz führen werden, sind so programmiert.
Im Großherzogtum Oldenburg, zu dem Mettas Heimatdorf Grüppenbühren gehört, stoßen Ottos Gehversuche als griechischer Monarch erwartungsgemäß kaum auf Interesse. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Otto im Juli 1836 Amalie von Oldenburg kennenlernt, die 17-jährige Tochter von Großherzog August I. und dessen 1820 verstorbener ersten Ehefrau Adelheid. Der Verlobung im Oktober 1836 folgt nur vier Wochen später die mit viel Pomp im eigens dafür umgebauten Oldenburger Schloss gefeierte Hochzeit. Die größte Festlichkeit, die die Residenzstadt Oldenburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebt, ist mit einiger Sicherheit auch in Grüppenbühren Gesprächsthema.
Wo genau dort Metta aufwächst, liegt heute im Dunkeln. Ihre Eltern arbeiten als Heuerleute, sie sind erst kurz vor der Geburt der älteren Schwester Anna aus dem benachbarten Kühlingen zugezogen. Nachdem neben Metta allem Anschein nach auch die beiden nächstfolgenden Kinder Meta (Oktober 1834) und Gesine (Dezember 1837) vergleichsweise problemlos ihren Weg auf die Welt gefunden haben, kommt es anschließend gleich zweimal zu Komplikationen: Eine weitere, im September 1840 geborene Schwester erweist sich als nicht lebensfähig und bleibt deshalb namenlos. Nach der Geburt ihres zehnten Kindes Sophie im Februar 1843 hingegen ist es Mutter Ahlke, die nicht wieder ins Leben zurückfindet. Sie stirbt vier Wochen später im Alter von 42 Jahren.
Für Metta und ihre Familie folgt eine harte Zeit – bis Vater Christian im Dezember 1847 ein zweites Mal heiratet. Stiefmutter Anna Margarethe von Bassen, selbst verwitwet, bringt acht Stiefgeschwister in die neue Ehe ein, wobei die ältesten Kinder beider Seiten den elterlichen Haushalt zu diesem Zeitpunkt aber wohl längst verlassen haben. Das gilt sehr wahrscheinlich auch für Metta, die vermutlich direkt nach dem Abschluss der Volksschule im Frühjahr 1847 als 14-Jährige irgendwo in der näheren Umgebung in Stellung geht.
Nicht auszuschließen, dass Metta dabei sogar ohne jeden weiteren Umweg in Hurrel landet. Dort ist ihr künftiger Ehemann Hermann Brockshus seit Oktober 1846 mit Gesche Margarete Otte verheiratet, durch die Geburt von Hermann Junior (März 1848), Johann Hinrich (Oktober 1849) und Gesine Margarete wird er bis Dezember 1851 auf dem von ihm bewirtschafteten Hof (heute: Kerstin und Thomas Schwantje) dreimal Vater. Dabei bleibt es allerdings, schon sieben Monate später ist Hermann Witwer.
Metta und Hermann heiraten am 28. Januar 1853. Ist es – ähnlich wie anfangs bei Otto I. und Amalie von Oldenburg – vor allem eine Vernunft- und Zweckehe? Eine Frage, die sich rund 170 Jahre später kaum eindeutig beantworten lässt. In jedem Fall spielt das Schicksal der neuen Beziehung gleich zu Beginn übel mit, denn nur eine Woche nach der Trauung stirbt Stieftochter Gesine Margarete. Und anders als Otto und Amalie haben beide Partner kaum Zeit, sich aneinander zu gewöhnen und lieben zu lernen: Nach der Geburt ihrer einzigen Tochter Mette Catharine im Dezember 1853 erkrankt Metta am Kindbettfieber, am 6. Januar 1854 hört auch ihr Herz auf zu schlagen. Beerdigt ist sie sieben Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.